Die Schweiz hat einen neuen Velo-Helden! Marc Hirschi gewinnt die 218 Kilometer lange 12. Etappe der diesjährigen Tour de France. Der Schweizer setzte sich im letzten grösseren Aufstieg des Tages mit einem unwiderstehlichen Antritt von der Konkurrenz ab.
Mit einer aggressiven Abfahrt und vergrösserte er den Vorsprung. Auf den letzten hügligen Kilometern konnte er die Führung dann verteidigen. Am Ende rettete der Mann aus dem bernischen Ittigen 47 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Zweiter wurde der Franzose Pierre Roland, Dritter wurde der Däne Sören Kragh Andersen.
Mit dem Triumph beendet Hirschi eine achtjährige Durststrecke: Der letzte Schweizer Etappenerfolg datiert aus dem Jahr 2012, als Fabian Cancellara im Prolog in Lüttich gewinnen konnte.
«Es ist unglaublich. Ich war zwei Mal so nahe», sagte Marc Hirschi im Interview nach dem Rennen. «Ich habe nicht geglaubt, dass ich es schaffen werde. Ich habe wirklich daran gezweifelt.» Die Verfolger seien so nahe gewesen, so Hirschi.
Marc Hirschi
Spätestens nach der Flucht vom letzten Sonntag, habe er aber gewusst, dass er stark sei. Deshalb habe er heute auch den Angriff gewagt, meinte Hirschi. «Ich habe nie geglaubt, dass ich bereits in diesem Alter eine Etappe gewinnen kann. Alleine der Start an der Tour war für mich ein Traum. Und jetzt stehe ich hier mit dem Sieg und drei Podiumsplätzen.»
Das Siegerinterview von Marc Hirschi (englisch).
Hirschi zeigte sich vom Etappensieg überwältigt: «Ich kann es nicht wirklich beschreiben, es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Es könnte nicht besser sein. Es ist wie ein Traum.»
Für den erst 22-Jährigen ist es der Etappensieg in Sarran Corrèze der grosse Lohn für eine äusserst engagierte Tour. Am vergangenen Sonntag wurde der Sunweb-Fahrer nach einer langen Solo-Flucht erst 1,7 Kilometer vor dem Ziel eingeholt. In der zweiten Etappe musste sich Hirschi lediglich von Julian Alaphilippe geschlagen geben.
Hirschi, der U23-Welt- und Europameister von 2018, gilt spätestens nach diesem Sieg zu den grössten Talenten, die der Radsport gerade zu bieten hat. Die deutschen Moderatoren bei Eurosport gerieten bei seinem Antritt ins Schwärmen: «Wir sehen hier eine Legende in der Entstehung! Das wird der neue Sagan!» (cma)