José Mourinho ist immer für eine Überraschung gut. Zwar gilt er als Experte, wenn es darum geht, einen Bus zu parkieren. Steht dieser jedoch unfreiwillig im Stau, dann gefällt das dem Trainer von Manchester United gar nicht. Weshalb er die Tür öffnen lässt, die Kapuze über den Kopf zieht und zu Fuss ins Old Trafford läuft. So wie gestern vor dem 0:1 in der Champions League gegen Juventus.
«Ich bin mit meinem Hoodie inmitten der Fans gelaufen, niemand hat mich erkannt», verriet Mourinho nach der Partie. Das Hotel, in dem sein Team vor dem Spiel untergebracht war, sei zwar gleich um die Ecke. «Aber die Mannschaft hat im Car 45 Minuten gebraucht, während ich in zwei Minuten da war.»
Der Portugiese war nach der Niederlage zudem voll des Lobes für die Abwehrarbeit der Turiner. «Die Herren Bonucci und Chiellini könnten nach Harvard gehen und dort Vorlesungen über das Verteidigen halten. Fantastisch, absolut fantastisch», schwärmte der Liebhaber gepflegten Defensivhandwerks.
Gespannt war man auf die Rückkehr von Cristiano Ronaldo an den Ort seiner alten Wirkungsstätte. Der 33-jährige Superstar von Juventus wurde auch von den Fans von Manchester United gefeiert – vor dem Spiel und auch nach der Niederlage.
🎶 Viva Ronaldo 🎶
— Football on BT Sport (@btsportfootball) 23. Oktober 2018
Cristiano Ronaldo was the very last player to leave the pitch as he received a chorus and an ovation from the Old Trafford crowd...#NoFilterUCL pic.twitter.com/8bzxH9kp1r
CR7, der den Platz als Letzter verliess, wurde mit Applaus und Gesang verabschiedet. Den einzigen Treffer der Partie durch Paulo Dybala hatte Ronaldo mit einer scharfen Flanke eingeleitet.
Juventus kontrollierte das Spiel und steht nach drei Partien mit 9 Punkten und einem Torverhältnis von 6:0 makellos da. «Juve ist uns weit, weit voraus», anerkannte ManUtd-Coach Mourinho. «Seit der Auslosung wussten wir, dass wir mit Valencia um Platz 2 kämpfen würden.»
«Juventus ist auf einem anderen Level hinsichtlich Qualität, Stabilität und Erfahrung», so der Boss der «Red Devils» weiter. Es sei schwierig, auf diese Stufe zu kommen. Nicht zum ersten Mal beklagte sich Mourinho über seinen Kader: «Die meisten guten Spieler sind schon bei einem Topteam, also arbeiten wir mit denen, die wir haben.» (ram)