Bayer verkauft wegen Monsanto-Deals Geschäftsteile an BASF

Bayer verkauft wegen Monsanto-Deals Geschäftsteile an BASF

13.10.2017, 09:44

Im Zuge der geplanten Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto will Bayer einen Teil seines Geschäfts mit Saatgut und Herbiziden an BASF verkaufen. Die beiden deutschen Chemiriesen vereinbarten entsprechende Vereinbarungen im Umfang von 5.9 Milliarden Euro.

Der Kauf umfasst das weltweite Glufosinat-Ammonium-Geschäft sowie ausgewählte Saatgut-Bereiche, wie BASF und Bayer am Freitag gemeinsam mitteilten. Mit der Transaktion treibt Bayer zugleich seine Pläne zur Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto voran. Denn mit dem Verkauf wolle der Konzern «aktiv auf die potenziellen Bedenken der Regulierungsbehörden» eingehen, machte Bayer-Chef Werner Baumann klar.

Die EU-Wettbewerbshüter prüfen die Pläne für die 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme, eine Entscheidung wird Anfang kommenden Jahres erwartet. Der Verkauf der Bayer-Aktivitäten an BASF wird entsprechend erst dann endgültig umgesetzt, wenn Bayer die Monsanto-Übernahme erfolgreich abschliessen kann.

Durch die Übernahme will BASF seine Geschäfte mit der Landwirtschaft stärken. Der Ludwigshafener Konzern erweitere mit dem Zukauf das Pflanzenschutzgeschäft, stärke das Herbizid-Portfolio und steige in wichtigen Agrarmärkten in ein eigenes Saatgutgeschäft ein, erläuterte Konzernchef Kurt Bock.

Gute Gelegenheit

«Mit dieser Investition ergreifen wir die Gelegenheit, äusserst attraktive Geschäftsfelder in wichtigen Feldkulturen und Märkten zu erwerben.» BASF greift nach Geschäften, die im Jahr 2016 zusammen einen Umsatz von rund 1.3 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 385 Millionen Euro einfuhren.

Die Transaktion beinhaltet das entsprechende geistige Eigentum, Standorte sowie den Übergang von mehr als 1800 Beschäftigten vor allem in den USA, Deutschland, Brasilien, Kanada und Belgien.

Bedenken ausräumen

Bayer ist mit seinen Plänen für die Monsanto-Übernahme auf ernsthafte Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gestossen. Die EU-Kommission hatte nach einer ersten Untersuchung die Sorge geäussert, dass der Zukauf den Wettbewerb unter anderem in den Bereichen Pestizide und Saatgut beeinträchtigen könnte.

Um grünes Licht aus Brüssel für die Milliarde-Übernahme zu erreichen, muss sich Bayer von Geschäften trennen. Die EU-Kommission hatte zuletzt erklärt, sie habe ihre Prüfung bis zum 22. Januar 2018 verlängert.

Das Geschäft hat einen Umfang von rund 56 Milliarden Euro. Der Zusammenschluss mit Monsanto würde Bayer zum Weltmarktführer in der Agrarchemie machen. (sda/reu)

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