Bundesanwaltschaft bestätigt Festnahme nach Dortmund-Anschlag

Bundesanwaltschaft bestätigt Festnahme nach Dortmund-Anschlag

21.04.2017, 07:52

Anderthalb Wochen nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund haben die Ermittler einen Tatverdächtigen gefasst. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft nahmen Beamte der Spezialeinheit GSG9 am Freitagmorgen einen 28-Jährigen im Raum Tübingen fest.

Dem deutsch-russischen Doppelbürger werden versuchter Mord, Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Den Ermittlungen zufolge handelte der Mann offenbar aus Geldgier.

Laut Bundesanwaltschaft kaufte er am Tag des Anschlags 15'000 Verkaufsoptionen für die Aktie von Borussia Dortmund. Der Kauf sei über die IP-Adresse des Mannschaftshotels «L'Arrivée» erfolgt, wo der Verdächtige ein Zimmer gemietet hatte. Den Kauf habe der Verdächtige über einen Konsumentenkredit finanziert.

Offenbar wollte der Täter möglichst viele Spieler verletzen oder gar töten, um die Aktie des Vereins zum Absturz zu bringen und dann mit dem Verkauf der Optionsscheine ein Vermögen zu verdienen.

Bei dem Anschlag am Dienstag vergangener Woche waren drei Sprengsätze in der Nähe des Dortmunder Mannschaftsbusses explodiert, als sich die Spieler auf dem Weg zu der Champions-League-Partie gegen die AS Monaco befanden. Dabei wurden der Dortmunder Fussballer Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

Direkt nach dem Anschlag waren am Tatort gleichlautende Bekennerschreiben mit islamistischen Bezügen entdeckt worden. Es wurde aber stets bezweifelt, dass diese Schreiben tatsächlich von Islamisten stammen. Ermittelt wurde deshalb auch in Richtung von Rechtsextremisten, gewaltbereiten Fussballfans und Allgemein-Kriminellen. (sda/afp/dpa/reu)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!