Im Süden Syriens haben Einwohner der Stadt Nawa am Dienstag von massiven Angriffen der Armee berichtet. Die Rede war von intensiven Luftschlägen sowie Raketenbeschuss am Abend. Ein Einwohner sagte, in den Strassen lägen zahlreiche Leichen.
Rauch steigt nach einem Angriff der russischen Streitkräfte auf.Bild: EPA/EPA
In Nawa leben noch mindestens 100'000 Menschen. Das dortige Stadtzentrum ist das grösste in der Provinz Deraa, das sich noch in der Hand von Rebellen befindet. Mit Unterstützung Russlands haben Regierungstruppen vergangenen Monat eine Offensive gegen die Aufständischen in Deraa gestartet. Die Provinz grenzt an die Provinz Kuneitra nahe der von Israel kontrollierten Golanhöhen.
Die Angriffe auf Nawa erfolgten nur Stunden, nachdem Tausende von Vertriebenen, die an der Grenze zu Israel Zuflucht gesucht hatten, in die Stadt zurückgekehrt waren. Nach Auskunft eines Bewohners wurden sie dazu durch Berichte ermutigt, die Aufständischen hätten mit dem russischen Militär ein Kapitulationsabkommen geschlossen, das die Stadt vor Beschuss verschonen werde. (sda/reu)
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