Ausschreitungen am Rande der Maidan-Feierlichkeiten in Kiew

Ausschreitungen am Rande der Maidan-Feierlichkeiten in Kiew

22.11.2016, 14:40

Ukrainische Rechtsextreme haben am Rande des dritten Jahrestags der Maidan-Proteste in Kiew randaliert. Nach den friedlichen Feierlichkeiten im Zentrum der Hauptstadt versammelten sich in der Nacht zum Dienstag etwa tausend zumeist rechte Aktivisten auf dem Maidan.

Sie hätten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften geliefert, teilte die Polizei mit. Zudem randalierten sie in der Filiale einer russischen Bank. Sie zerschlugen die Fenster und zerstörten einige Möbel in der Sberbank-Niederlassung.

Nach Polizeiangaben attackierten die Aktivisten auch das Büro des Politikers Viktor Medwedtschuk, der als Vertrauter von Russlands Staatschef Wladimir Putin gilt. Die Demonstranten warfen Brandsätze in das Büro, wie ein AFP-Reporter berichtete.

Medwedtschuks Bewegung Ukrainische Wahl machte «junge Faschisten» für die Erstürmung seines Büros verantwortlich. Der frühere Chef des Präsidialamts ist derzeit im Ukraine-Konflikt als Vermittler in den Verhandlungen über die Freilassung von Gefangenen tätig. Im Osten des Landes kämpfen prorussische Separatisten seit zweieinhalb Jahren gegen die ukrainischen Regierungstruppen.

Symbol für Annäherung an EU

Der als Maidan bekannte Platz in Kiew ist das Symbol der Demonstrationen für eine Annäherung der Ukraine an die EU. Die Proteste führten im Februar 2014 zum Sturz des stärker an Russland orientierten damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Unter dessen Nachfolger Petro Poroschenko kam es zu einer bis heute andauernden militärischen Konfrontation zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten, die nach Angaben Kiews von Moskau unterstützt werden.

Russland warf der Ukraine derweil vor, auf der im März 2014 von Moskau annektierten Halbinsel Krim zwei russische Soldaten verschleppt zu haben. Der ukrainische Inlandgeheimdienst SBU erklärte hingegen, es handle sich um Ukrainer, die desertiert seien und sich dem russischen Militär angeschlossen hätten. (sda/afp)

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