In der Flüchtlingskrise fordert die EU-Grenzschutzbehörde Frontex mehr Unterstützung der Mitgliedsstaaten. Insbesondere mehr personelle Hilfe sei nötig, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri den Zeitungen «Die Welt» und «El Pais» vom Montag.
Aber auch der europaweite Kampf gegen Schleuser und das organisierte Verbrechen müsse verbessert werden. Die Ereignisse der vergangenen Monate hätten aber auch gezeigt, dass man dringend zu einem einheitlichen europäischen Grenzmanagement finden müsse.
Vor allem die systematische Erfassung der nach Europa strömenden Flüchtlinge wolle Frontex verbessern. Dazu arbeite man an einem neuen IT-System für die Registrierung, das kompatibel mit der Technik in den EU-Staaten sein solle.
Laut Frontex ist ein Abschwellen des Flüchtlingsstroms vorerst nicht zu erwarten. «Die Geschwindigkeit und Dynamik des Flüchtlingszustroms bleibt weiterhin aussergewöhnlich hoch», sagte Leggeri. Vor allem Familien mit Kindern würden wohl in den nächsten Wochen jede Chance nutzen, um nach Europa zu kommen, bevor der Wintereinbruch eine Überfahrt noch riskanter mache.
Frontex-Schätzungen zufolge warten allein an der türkischen Westküste derzeit bis zu 500'000 Flüchtlinge darauf, die Überfahrt nach Griechenland anzugehen. Am Mittwoch beraten die EU-Staats- und Regierungschefs auf einem Sondergipfel über Auswege aus der Krise. (sda/reu)