Wirtschaft
Schweiz

Die Mehrheit der hiesigen CEO kommt aus dem Ausland

Die Mehrheit der hiesigen CEO kommt aus dem Ausland (eine Frau findet man darunter kaum)

17.12.2018, 11:2417.12.2018, 11:55
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Kein anderes Land hat laut einer Studie so viele ausländische Konzernchefs wie die Schweiz. Die Personalberatung Heidrick & Struggles untersuchte die CEO börsenkotierter Unternehmen in 13 Ländern.

Nur hierzulande sind die ausländischen CEO in der Mehrheit: 52 Prozent von ihnen stammen aus dem Ausland, wie Heidrick & Struggles am Montag mitteilte. Vor einem Jahr, als die Biografien der Schweizer Führungskräfte erstmals ausgewertet wurden, waren es mit 49 Prozent noch knapp die Hälfte.

CEO Frau
Eine Frau als CEO: Gibts in der Schweiz kaum. Bild: shutterstock.com

Zum Vergleich: In Grossbritannien beträgt der Anteil der im Ausland geborenen CEO 43 Prozent, in den Niederlanden 40 Prozent. Noch grösser ist der Anteil der Inländer in Frankreich mit 88 Prozent, in den USA mit 90 Prozent und in Portugal mit 100 Prozent sogar ausschliesslich.

«Der hohe Anteil an ausländischen CEO spiegelt die globale Tätigkeit vieler hiesigen Unternehmen sowie den überschaubaren Arbeitsmarkt der Schweiz wider», lässt sich Michael Oberwegner, Managing Partner bei Heidrick & Struggles, in der Mitteilung zitieren.

Kaum Frauen

Ausserdem sind die CEO der Schweizer Unternehmen vergleichsweise jung und haben ganz verschiedene berufliche Werdegänge hinter sich. Dies zeige, dass die Schweiz ein Land mit einem dynamischen Arbeitsmarkt ist, der Fachkräften mit den unterschiedlichsten Qualifikationen eine Chance bietet, so Oberwegner.

Schweizer CEO sind laut den Studienergebnissen im Durchschnitt 54 Jahre alt, während das Durchschnittsalter in allen 13 Ländern 56 Jahre beträgt. 25 Prozent der Schweizer Firmenchefs sind jünger als 50 Jahre.

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Eine der wenigen CEO der Schweiz: Magdalena Martullo-Blocher Bild: KEYSTONE

Was weibliche CEO betrifft, hat sich die Situation indes kaum verbessert. 2.1 Prozent sind in der Schweiz Konzernchefinnen, nachdem es vor einem Jahr 2.0 Prozent waren. Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 5.1 Prozent. Spitzenreiter ist Grossbritannien mit einem Anteil von 8.2 Prozent weiblicher CEO, gefolgt von Finnland und Norwegen mit jeweils 8.0 Prozent.

2018 wurden 674 CEO von börsenkotierten Unternehmen untersucht – neben der Schweiz in Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien, Schweden, Grossbritannien sowie in den USA. (sda/awp)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Töfflifahrer
17.12.2018 12:34registriert August 2015
Das merkt man auch wenn man für lokale und regionale Veranstaltungen Sponsoren sucht. Die Firmen die früher immer vertreten waren, erklären sich immer weniger zum Sponsoring bereit. Betrachtet man dann wer im Management sitzt, sind dies meist ausländische Entscheider.
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pali2
17.12.2018 12:19registriert September 2015
Das muss uns ja kaum erstauen, wenn wir für ausländische Unternehmen oftmals als Tax Haven gesehen werden und sich diese deshalb hier ansiedeln. Dann ist halt auch der CEO oftmals kein Schweizer Staatsbürger.
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Herbert Anneler
17.12.2018 13:30registriert August 2015
Diese CEOs und die Aktionäre sind die wahren fremden Richter im Land! Sie entscheiden direkt über unsere Jobs, unsere Arbeitsbedingungen und Löhne: Siehe ABB: Ein einziger Investor zwingt sie, die Mittel des Verkauf an Hitachi für den Aktienrückkauf zu verwenden, statt in Neues zu investieren. Siehe SMI: 43% der Firmen gehören US-Investoren. Dagegen sind die Forderungen der EU im Rahmenabkommen ein laues Lüftchen. Die SVP überbeisst aber gegen die EU, tut aber rein gar nichts gegen unsere echten fremden Richter - weil sie selbst dazu zählt. Sie hebelt mit Wirtschaftsmacht die Politik aus.
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