Meyer Burger im sechsten Jahr in Folge mit roten Zahlen

Meyer Burger im sechsten Jahr in Folge mit roten Zahlen

22.03.2018, 08:16

Der Solarzulieferer Meyer Burger schliesst das abgelaufene Geschäftsjahr erneut mit tiefroten Zahlen. Vor dem Betriebsergebnis (Ebit) wie unter dem Strich steht ein Minus - das allerdings im Vergleich zum Vorjahr verringert wurde.

2017 schreibt Meyer Burger einen Konzernverlust von 79.3 Millionen Franken, im Vergleich zu 97.1 Millionen Franken im Vorjahr. Zur Begründung verweist das Thuner Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag auf verschiedene Sondereffekte und einmalige ausserordentliche Aufwendungen.

So erwähnt Meyer Burger zum Beispiel die Aufgabe der Diamantdrahtproduktion bei Diamond Materials Tech in Colorado Springs und den angekündigten Abbau am Produktionsstandort Thun. Würde das Ergebnis um derartige Sondereffekte bereinigt, hätte, laut der Mitteilung, nur ein Verlust von 3.1 Millionen Franken resultiert.

In Analystenkreisen war der erneute Verlust erwartet worden - im Übrigen der sechste Jahresverlust in Folge. Doch laut der Nachrichtenagentur AWP waren die befragten Analysten im Durchschnitt von einem Verlust 72.7 Millionen Franken ausgegangen.

Bei Auftragseingang, -bestand und Umsatz hatte sich die Situation vor allem im zweiten Halbjahr 2017 aufgehellt. Wie bereits Mitte Januar vermeldet, sind diese Kennzahlen markant gestiegen.

Verhaltener Jahresstart

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA liegt bei 12.4 Millionen Franken. Meyer Burger selbst hatte 5 bis 15 Millionen Franken versprochen. Auf Stufe Ebit hingegen verharrte der Betriebsgewinn im roten Bereich, bei -19.3 Millionen Franken, im Vergleich zu -44.4 Millionen Franken im Vorjahr.

Für das laufende Geschäftsjahr verspricht das Unternehmen einen Umsatz von 450 bis 500 Millionen Franken. 2017 hat der Umsatz bei 473.3 Millionen Franken gelegen, eine Steigerung von 4 Prozent zum Vorjahr. Meyer Burger geht in der Mitteilung davon aus, dass sich der langfristig positive Trend zu immer effizienter werdenden Solarenergie-Systemen fortsetzen werde und sich dadurch «grossartige Möglichkeiten» eröffneten.

Allerdings heisst es in der Mitteilung auch, dass sich der Auftragseingang im Januar und Februar «verhalten» gestaltet habe. Es seien in den ersten zwei Monaten nur Bestellungen über 36.2 Millionen Franken eingegangen. Aufgrund «intensiver Projektdiskussionen mit verschiedenen Kunden» werde im Verlauf des Jahres jedoch eine zunehmende Dynamik erwartet, betont Meyer Burger.

Darüber hinaus kündigt der Thuner Solarzulieferer Änderungen im Verwaltungsrat an: Eric Meurice wird als neues Mitglied vorgeschlagen. Heinz Roth und Konrad Wegener treten nicht zur Wiederwahl an. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!