Sport
Fussball

Weil die Transfersperre eine Farce ist, holt Barça Arda Turan – und schickt ihn vielleicht bald wieder zurück

Wenn es der neue Barça-Präsident absegnet, spielt Arda Turan nächste Saison mit Dani Alves und Lionel Messi statt gegen sie.
Wenn es der neue Barça-Präsident absegnet, spielt Arda Turan nächste Saison mit Dani Alves und Lionel Messi statt gegen sie.Bild: Emilio Morenatti/AP/KEYSTONE

Weil die Transfersperre eine Farce ist, holt Barça Arda Turan – und schickt ihn vielleicht bald wieder zurück

Arda Turan wechselt für 34 Millionen Euro zum FC Barcelona – bis im Winter darf er wegen der Transfersperre gegen den Verein aber  keine Pflichtspiele bestreiten. Und falls der neue Barcelona-Präsident den Türken nicht will, muss er in zwei Wochen bereits wieder zurück zu Atlético Madrid. 
07.07.2015, 09:1107.07.2015, 10:40
Mehr «Sport»

Arda Turan wechselt für 34 Millionen Euro für fünf Jahre zum FC Barcelona. Doch war da nicht was? Genau, der FC Barcelona muss weiterhin eine Transfersperre absitzen. Es stellt sich die Frage, wie trotzdem neue Spieler verpflichtet werden können? Wir klären auf.

Die Transfersperre

Weil der FC Barcelona zwischen 2009 und 2013 wiederholt gegen die Statuten der FIFA verstossen hat und minderjährige Spieler verpflichtete, kam es im April 2014 zu einer einjährigen, von der FIFA verordneten Transfersperre. Ein Exempel sollte statuiert werden.

Die Katalanen legten Rekurs ein, die Sperre bekam aufschiebende Wirkung und Barcelona konnte im letzten Sommer mit Ivan Rakitic und Luis Suarez dennoch zwei Spieler verpflichten, welche noch entscheidenden Anteil am Triple-Gewinn haben sollten. 

Barcelona hat dank der Aufschiebung der Transfersperre letzten Sommer Ivan Rakitic und Luis Suarez verpflichtet.
Barcelona hat dank der Aufschiebung der Transfersperre letzten Sommer Ivan Rakitic und Luis Suarez verpflichtet.Bild: Luca Bruno/AP/KEYSTONE

Der Rekurs von Barcelona ging bis vor den internationalen Sportgerichtshof CAS, welcher im Dezember 2014 die Transfersperre bestätigte. Für zwei Transferperioden (Winter und Sommer 2015) dürfe der FC Barcelona keine neuen Spieler verpflichten, so das definitive Urteil.

Das rechtliche Schlupfloch

Die auf den ersten Blick drakonische Strafe ist in Tat und Wahrheit eine Farce. Das Transferfenster im Winter wird sowieso kaum genutzt, die Spieler, welche Barcelona diesen Sommer wollte, wurden trotzdem geholt. 

Mehr zum FC Barcelona

FC Barcelona
AbonnierenAbonnieren

Wie das möglich ist? Der FC Barcelona hat ein rechtliches Schlupfloch gefunden: Er verpflichtet die Profis zwar diesen Sommer, meldet sie jedoch einfach erst ab Januar 2016 für den Spielbetrieb. 

Die in diesem Sommer neu verpflichteten Aleix Vidal von Sevilla und eben Arda Turan dürfen also erst ab dem 1. Januar 2016 Pflichtspiele für die Katalanen absolvieren. Mit der Mannschaft zu trainieren und Sponsorentermine wahrzunehmen, ist jedoch jederzeit erlaubt. 

Aleix Vidal stösst von Sevilla zum FC Barcelona.
Aleix Vidal stösst von Sevilla zum FC Barcelona.Bild: ALBERT GEA/REUTERS

Hat Arda Turan schon ein Rückflugticket gebucht?

Dass sich Atlético und Barcelona auf einen Wechsel von Arda Turan geeinigt haben, wurde bereits offiziell bestätigt. Ob der Türke aber tatsächlich zum FC Barcelona wechselt, ist indes noch nicht sicher.

Am 18. Juli wird beim FC Barcelona ein neuer Präsident gewählt. Will dieser den Neuzugang aus Madrid nicht, hat er die Möglichkeit, Turan zurückzuschicken. Barcelona hat sich nämlich auch hier ein Schlupfloch geschaffen und sich die Option gesichert, Turan für 30,6 Millionen bis zum 20. Juli an Atlético zurückzuverkaufen. Dem neuen Präsidenten bleiben nach seiner Wahl also zwei Tage Zeit, den Transfer final abzusegnen oder eben nicht. 

Luis Enrique will Arda Turan in seinem Kader.
Luis Enrique will Arda Turan in seinem Kader.Bild: EPA/EFE

Dass es soweit kommt und der FC Barcelona den Spieler für 10% weniger (was 3,4 Millionen Euro entspricht) zurückverkauft, ist jedoch unwahrscheinlich. Denn Arda Turan gilt als Wunschspieler von Trainer Luis Enrique. Als Neupräsident dem erfolgreichen Triple-Coach den Wunschtransfer zu streichen, wäre ein denkbar schlechter Start für die kommende Zusammenarbeit. 

Aber in Barcelona weiss man ja nie. Sie würden bestimmt auch für dieses Problem ein Schlupfloch finden.

Barcelona im Champions-League-Himmel: Emotionen pur

1 / 32
Barcelona im Champions-League-Himmel: Emotionen pur
Jubel ohne Ende: Barcelona gewinnt die Champions League 2015.
quelle: x90145 / fabrizio bensch
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Warum das neue Trikot der Schweizer Fussball-Nati blaue Elemente hat
Der Schweizer Fussballverband hat die neuen Heim- und Auswärtstrikots der Nationalmannschaft für die EM in Deutschland präsentiert. Während das Heimtrikot klassisch daher kommt, überraschen im Auswärtstrikot blaue Akzente. Was dahinter steckt.

Rot und weiss – das Heimtrikot der Fussball-Nati ist ein Klassiker. Es hat einen Rundhalsauschnitt erhalten und sei «eine Hommage an die Schweizer Kultur», heisst es in der Medienmitteilung. «Die von traditioneller Schweizer Tracht inspirierte Edelweissblüten-Grafik vereint das kulturelle Erbe des Landes mit seiner alpinen Eleganz.»

Zur Story