Der EHC Kloten hat die vorerst letzte Gunst der Stunde genutzt und den Aufstieg in die National League als Swiss-League-Meister geschafft. So wie im vergangenen Jahr der HC Ajoie. Mit der Aufstockung von 12 auf 14 Teams hat nun das Oberhaus die gewünschte Grösse erreicht. Ab sofort wird nun aber auch wieder das «Nadelöhr» Liga-Qualifikation aktiviert.
Das heisst: Der Meister der zweiten Spielklasse muss sich in einer Best-of-7-Serie gegen den Verlierer der National-League-Playouts durchsetzen, wenn er aufsteigen will. So, wie es schon vor Corona war.
Was bis jetzt für die Swiss-Ligisten schon einem Hosenlupf glich, wird nun nach den Plänen der 14 Teams der obersten Spielklasse aber noch viel schwieriger. Knackpunkt der Diskussion: Die Anzahl Ausländer, die in diesem Vergleich eingesetzt werden dürfen.
Die Ausgangslage ist pikant: In der National League dürfen ab der kommenden Saison bekanntlich sechs Imports eingesetzt werden. In der Swiss League nur deren zwei. Was tun also, wenn zwei Mannschaften mit derart unterschiedlichen Voraussetzungen aufeinandertreffen? Bisher wurde entweder nach unten angepasst (nur zwei Ausländer durften eingesetzt werden) oder ein Kompromiss gesucht.
Nun lassen die National-League-Teams aber offenbar die Muskeln spielen. Man will in der Ligaquali auf jeden Fall sechs Ausländer einsetzen. Die Swiss-Ligisten sollen selber schauen, wie sie das Problem lösen. Die hätten so die Wahl zwischen Pest und Cholera:
So oder so ist das Vorgehen der National League für die Swiss-League-Teams also nicht akzeptabel. Nun plant man aber einen Schachzug mit Knalleffekt: Sollten sich die NL-Vertreter nicht zu einem machbaren Kompromiss bereiterklären (zum Beispiel Ligaquali mit 3 oder 4 Ausländern), dann drohen die zweitklassigen Mannschaften mit dem Boykott der Auf-/Abstiegsserie. Das heisst: Der Swiss-League-Meister würde auf eine Teilnahme an der Ligaquali freiwillig verzichten.
Was auf den ersten Blick aus der Optik der National League nach einer leeren Drohung aussieht (Hurra, dann haben wir sicher keinen Absteiger!), könnte für das Oberhaus jedoch zu einem Bumerang werden. Denn sie braucht die Ligaquali aus zwei Gründen:
Noch mehr Spiele um die «goldene Ananas» wären massiv schädlich für das Gesamtprodukt. Nicht nur sportlich fragwürdig, sondern auch inakzeptabel für Zuschauer, Sponsoren und den TV-Rechteinhaber.
Fazit: Die Swiss League sitzt gar nicht so sehr am kürzeren Hebel, wie das auf den ersten Blick den Anschein macht. Und somit besteht durchaus die berechtigte Hoffnung, dass sich am Ende des Tages doch noch die Vernunft durchsetzt bei den Entscheidungsträgern in der National League. Man darf gespannt sein, wie und wo sich die Parteien finden werden. (aargauerzeitung.ch)
Mir ist bewusst, dass diverse Teams Partnerteams haben, aber trotzdem muss der Druck erhöht werden.
Das sage ich als Fan eines abstiegsbedrohten Teams.