Sport
Eishockey

Eishockey: ZSC Lions verlieren gegen Servette

National League, 16. und 44. Runde
ZSC Lions – Servette 1:4 (0:3,1:1,0:0)
Davos – Zug 1:5 (0:1,0:2,1:2)
Der Zuercher Trainer Arno del Curto beim Eishockeyspiel der National League ZSC Lions gegen den 
Geneve-Servette HC im Zuercher Hallenstadion am Dienstag, 12. Februar 2019. (KEYSTONE /Walter Bieri)
Alles nützt nichts – Arno Del Curtos Worte kommen nicht bei seinen Spielern an.Bild: KEYSTONE

ZSC kassiert gegen Servette die nächste Pleite – Zug und Bern sind «grün»

Die ZSC Lions rutschen immer tiefer in die Krise. Der Schweizer Meister erlitt mit dem 1:4 im Strichduell gegen Genève-Servette die vierte Niederlage in Serie. Zug hat sich unterdessen mit einem Sieg in Davos definitiv für die Playoffs qualifiziert.
12.02.2019, 23:0312.02.2019, 23:13
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ZSC Lions – Servette 1:4

Die ZSC Lions kassieren im Playoff-Kampf den nächsten Rückschlag. Gegen Servette verliert das Team von Arno Del Curto diskussionslos 1:4, es ist bereits die vierte Niederlage in Serie für die Zürcher. Die Genfer schliessen damit punktemässig zum ZSC und Fribourg-Gottéron auf, bleiben aber unter dem Strich. 

Der ZSC erwischte im Hallenstadion einen Albtraum-Start: Nach 90 Sekunden lag der Meister bereits mit 0:2 im Rückstand. Guillaume Maillard und Daniel Winnik sorgten für den schnellen Doppelschlag. Kein Team der National League hatte zuvor in dieser Saison schneller zwei Gegentreffer kassiert. Kurz vor Ende des Startdrittels erhöhte Cody Almond dann auf 3:0, Tommy Wingels erzielte kurz nach Wiederbeginn im Powerplay sogar das 4:0. 

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/MySports

Davon erholte sich der ZSC lange nicht: Erst in der 37. Minute kamen die Zürcher durch Kevin Klein zum «Anschlusstreffer». Wer im Schlussdrittel dann aber die grosse Aufholjagd des Titelverteidigers erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Ohne viel Aufwand brachte Servette den Sieg über die Runden. Überhaupt funktionierte bei den Lions vieles nicht. Sie erspielten sich zwar einige gute Chancen, die Effizienz liess aber einmal mehr zu wünschen übrig – nur die beiden in der Tabelle abgeschlagenen Davos und Rapperswil-Jona Lakers haben in der laufenden Meisterschaft weniger Tore erzielt.

Als Arno Del Curto am 14. Januar als neuer Trainer der Lions vorgestellt wurde, sahen viele in ihm den Heilsbringer. Vorerst aber ist beim ZSC die grosse Ernüchterung eingekehrt. Denn nach einem ordentlichen Start - von den ersten fünf Partien unter del Curto gewannen die Stadtzürcher deren drei - zeigt die Formkurve bedenklich nach unten. Die letzten drei Spiele gingen mit einem Torverhältnis von 2:11 verloren.

Die Genfer jubeln nach dem 0-1 beim Eishockeyspiel der National League ZSC Lions gegen den 
Geneve-Servette HC im Zuercher Hallenstadion am Dienstag, 12. Februar 2019. (KEYSTONE /Walter Bieri)
Die Playoff-Hoffnungen von Servette haben Aufwind bekommen.Bild: KEYSTONE

Davos – Zug 1:5

Der EV Zug übernahm mit einem 5:1-Sieg in Davos im Schongang erstmals seit zweieinhalb Wochen vor Bern wieder die Tabellenführung. Zug und der am heute spielfreie SC Bern stehen als erste Playoff-Teilnehmer fest.

Nach 29 Minuten spielten sich in Davos die vorentscheidenden Szenen ab. Verteidiger Tomas Kundratek - übers Wochenende mit Tschechien noch im Länderspiel-Einsatz - traf für Davos den Pfosten. Mit dem Gegenangriff gelang Sven Senteler das 2:0 für die Zuger. Es war ein Tor, welches erst nachträglich bejubelt werden konnte: Die Partie lief noch fast eine halbe Minute weiter, ehe die Referees das Video konsultierten und nach intensivem Studium feststellten, dass Gilles Senn den Schuss von Senteler erst hinter der Linie pariert hatte.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/MySports

Die endgültige Siegsicherung gelang Dario Simion nach 37 Minuten mit dem Shorthander zum 3:0. Zug traf schon zum 7. Mal diese Saison in Unterzahl - so oft wie kein anderes Team in der Liga. Im Schlussabschnitt gelang Andres Ambühl das Ehrentor zum 1:3. Aber auch diesen Abschnitt verlor Davos noch mit 1:2 Toren.

Das Davoser Elend geht weiter. Die Bündner verloren bereits wieder zum fünften Mal in Folge. Emotionen, Härte und Intensität fehlten im Davoser Spiel. In den letzten drei Heimpartien gegen Lausanne (1:3), Fribourg (1:2) und Zug erzielte der HCD bloss drei Tore. Unter Arno Del Curto gewann Davos bis zum Abgang des Kulttrainers 6 von 20 Spiele(n). Seither feierte Davos noch 5 Siege bei 17 Niederlagen. Bereits zum fünften Mal diese Saison verlor der HCD ein Heimspiel mit vier oder mehr Toren Unterschied.

Davos' Marc Wieser, links, und Davos' Tomas Kundratek, rechts, gegen Zugs David McIntyre, Mitte, beim Eishockey-Qualifikationsspiel der National League A zwischen dem HC Davos und dem EV Zug ...
Davos hat gegen Zug keinen StichBild: KEYSTONE

Die Telegramme

ZSC Lions - Genève-Servette 1:4 (0:3, 1:1, 0:0)
8636 Zuschauer. - SR Lemelin/Fonselius, Kaderli/Wüst.
Tore: 1. (1:00) Maillard (Almond) 0:1. 2. (1:30) Winnik (Richard, Wingels) 0:2. 20. (19:56) Almond (Mercier, Wick) 0:3. 22. Wingels (Richard, Tömmernes/Ausschluss Hollenstein) 0:4. 37. Klein (Cervenka, Pettersson) 1:4.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die ZSC Lions, 2mal 2 Minuten gegen Genève-Servette.
PostFinance-Topskorer: Hollenstein; Richard.
ZSC Lions: Flüeler/Schlegel (ab 22.); Klein, Phil Baltisberger; Berni, Geering; Karrer, Marti; Sutter; Pettersson, Cervenka, Wick; Bodenmann, Suter, Hollenstein; Herzog, Schäppi, Chris Baltisberger; Miranda, Moore, Prassl; Bachofner.
Genève-Servette: Mayer; Martinsson, Tömmernes; Völlmin, Bezina; Mercier, Dufner; Antonietti; Fritsche, Berthon, Simek; Wick, Almond, Maillard; Winnik, Richard, Wingels; Riat, Kast, Rubin.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Noreau (überzähliger Ausländer), Blindenbacher und Nilsson. Genève-Servette ohne Bouma, Skille, Jacquemet, Vukovic, Douay, Romy, Rod (alle verletzt) und Bozon (gesperrt). - Timeout ZSC Lions (1:30). - 30. Wick verletzt ausgeschieden.

Davos - Zug 1:5 (0:1, 0:2, 1:2)
4103 Zuschauer. - SR DiPietro/Stricker, Cattaneo/Progin.
Tore: 14. Everberg (Zgraggen, Roe) 0:1. 29. Senteler (Zehnder) 0:2. 37. Simion (Senteler, Zgraggen/Ausschluss McIntyre!) 0:3. 47. Ambühl 1:3. 51. Martschini 1:4. 60. (59:21) Suri 1:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Davos, 3mal 2 Minuten gegen Zug.
PostFinance-Topskorer: Pestoni; Martschini.
Davos: Senn; Du Bois, Kundratek; Heinen, Nygren; Heldner, Jung; Buchli, Barandun; Rödin, Lindgren, Ambühl; Marc Wieser, Corvi, Meyer; Hischier, Aeschlimann, Pestoni; Frehner, Bader, Egli.
Zug: Aeschlimann; Stadler, Diaz; Thiry, Alatalo; Zgraggen, Schlumpf; Wüthrich; Everberg, Roe, Flynn; Martschini, McIntyre, Simion; Leuenberger, Albrecht, Suri; Schnyder, Senteler, Zehnder.
Bemerkungen: Davos ohne Paschoud, Sandell, Stoop, Dino Wieser (alle verletzt) und Lindbäck (überzähliger Ausländer), Zug ohne Klingberg, Lammer, Morant, Stephan und Zryd (alle verletzt). - Pfostenschüsse: Kundratek (28.), Nygren (40.); Schlumpf (10.). - Timeout Davos (51./Coach's Challenge). (pre/sda)

Die Tabelle

Bild
bild: screenshot srf

Alle NL-Topskorer der Qualifikation seit 2002/2003

1 / 22
Alle NL-Topskorer der Qualifikation seit 2002/2003
2021/22: Roman Cervenka, SC Rapperswil-Jona Lakers, 64 Punkte (20 Tore/44 Assists).
quelle: keystone / patrick b. kraemer
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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Murspi
12.02.2019 22:35registriert Oktober 2017
Mama Mia, da hat man die halbe Nati auf dem Eis und den Arno an der Bande und dann kommen solche Leistungen zustande. Irgendwie freut es mich trotzdem :D
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Chloote
12.02.2019 22:27registriert März 2016
Ha, Ha, der Zsc ausser Rand und Band! Entpupt sich der Trainerwechsel zu Del Curto am Ende doch noch zum Rohrkreppierer für den Zsc? Spielt Hollenstein nun auch mit seinem neuen Team blos Play Out anstatt Play Offs?? Ja das wäre dann der Super Gau, wenn er mit dem Zsc die Play Offs verpassen würde. Ich schlisse nichts mehr aus! 😁
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Walt White
12.02.2019 22:28registriert November 2015
Der Eismeister am 26.1.19:
„Dieser Sieg gegen Leader Zug ist die Geburtsstunde eines neuen ZSC. Wenn die Zürcher Arno Del Curtos Hockey-Stil perfektionieren, dann werden sie auch den SC Bern überrennen und den Titel verteidigen.“
Okey....
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ZSC-Verteidiger Yannick Weber selbstkritisch: «So wirst du definitiv nicht Meister»
Die ZSC Lions schaffen es nicht, dem Playoff-Final gegen Lausanne als Favorit den Stempel aufzudrücken. Nach der 2:5-Auswärtsniederlage am Dienstag zeigen sich die Spieler selbstkritisch und suchen nach Erklärungen.

Noch liegen die Vorteile bei den ZSC Lions. Sie können Meister werden, wenn sie zuhause ungeschlagen bleiben, haben drei Spiele weniger in den Beinen als die Lausanner und verfügen objektiv über das bessere und breitere Kader. Der blasse Auftritt am Dienstagabend in Lausanne, der bisher schlechteste in den laufenden Playoffs, lässt aber Fragen offen. Während Coach Marc Crawford die Niederlage schönredet, sprechen die Spieler Klartext.

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