Hacker haben in Bulgarien persönliche Daten von Millionen Menschen aus der staatlichen Finanzbehörde NAP entwendet. Die NAP verwaltet alle Steuern und Abgaben für Rentenbeiträge.
«Es gibt tatsächlich einen nicht erlaubten Zugriff auf einen Server der NAP», sagte Innenminister Mladen Marinow am Dienstag im Fernsehsender bTV. Er bestätigte damit eine anonyme Nachricht von Hackern.
Demnach verfügten die Hacker über persönliche Daten sowie Angaben zu Steuern und Sozialversicherungsabgaben von mehr als fünf Millionen der insgesamt rund sieben Millionen Bulgaren und Ausländer sowie Unternehmen. Die E-Mail war laut Medienangaben von russischen Servern am Montag an bulgarische Medien geschickt worden, was allerdings auch ein Versuch sein könnte, eine Spur in Richtung Russland zu legen. Darin wird die Freilassung des Politikaktivisten Julian Assange gefordert.
The email, which the Russian #hacker sent to the media after the biggest #leak of personal #data in #Bulgaria’s history: pic.twitter.com/8jasXT18qN
— Joanna Elmy (@joannaelmy) 16. Juli 2019
Als «IT-Tschernobyl» beschrieb ein Experte für Cybersicherheit, Jassen Tanew, den ersten Hacker-Angriff dieser Art in Bulgarien. Innenminister Marinow sah einen politischen Hintergrund für die Hacker-Aktion, da Bulgariens Regierung den Kauf von acht US-Kampfjets vom Typ F-16 beschlossen habe. Ministerpräsident Boiko Borissow berief den Sicherheitsrat der Regierung zusammen.
(oli/sda/dpa)