Der US-Elektroautohersteller Tesla hat erstmals in seiner Geschichte einen Jahresgewinn erzielt. Unter dem Strich stand im Schlussquartal ein Plus von 903 Millionen Dollar nach 386 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Allerdings fiel der Gewinn im vierten Quartal mit 270 Millionen Dollar niedriger aus als erwartet.
Der Jahresgewinn gelang bloss, weil aktienbasierte Vergütungszahlungen an Tesla-Chef Elon Musk ausgeklammert wurden, wie das Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit) nach Börsenschluss mitteilte. Damit verfehlte der Autobauer die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 1.08 Milliarden Dollar.
Der Umsatz von 10.7 Milliarden Dollar übertraf die Marktschätzungen von 10.4 Milliarden Dollar. Im Berichtszeitraum lieferte Tesla 180'570 Fahrzeuge aus - was einem Quartalsrekord entspricht.
Die vage Prognose des Autobauers verunsicherte die Anleger. Diese hatten auf konkretere Hinweise gehofft. Tesla erklärte jedoch lediglich, bei den Auslieferungen auf mehrere Jahre eine Steigerung um jährlich durchschnittlich 50 Prozent zu planen. In diesem Jahr dürfte diese eher höher ausfallen. Die Aktien reagierten nachbörslich zunächst mit Kursabschlägen von rund vier Prozent.
Was Kritiker immer wieder herausstreichen: Allein mit dem Verkauf von Autos hätte Tesla bis heute kaum Geld verdient.
Nichts neues bei Tesla. Sie koennen mit EVs kein Geld verdienen oder wie es das WSJ sagt: Tesla ist die Mutter aller Gamestop-Pumps! https://t.co/dGL1rHbA3y
— Sascha (潘賞世) Pallenberg (@sascha_p) January 28, 2021
Tatsächlich sprudeln die Gewinne aus einer ganz anderen Quelle: aus dem Verkauf von Umweltzertifikaten – ein schöneres Wort für Verschmutzungsrechte. Vereinfacht gesagt verdient Tesla Geld durch die schlechte Umweltbilanz seiner Konkurrenten.
Um sich trotz vieler Autos mit schwacher Umweltbilanz für strengere Abgasvorschriften zu rüsten, haben General Motors (GM) und Fiat Chrysler US-Emissionsrechte von Tesla gekauft. Dadurch können sie – zumindest auf dem Papier – die eigene Klimabilanz verbessern und Strafzahlungen wegen zu hoher Abgaswerte verhindern oder reduzieren. Da Tesla ausschliesslich Elektroautos baut, die emissionsfrei fahren, kann der Hersteller seine Rechte einfach zu Geld machen.
Von der Konkurrenz anfangs noch als Nischenhersteller belächelt, gilt Tesla vielen in der Branche inzwischen als Vorbild. Dem ehrgeizigen Unternehmer Musk ist es binnen weniger Jahre gelungen, das Auto-Start-up aus dem Silicon Valley zu einer Kultmarke zu machen. Tesla wird nicht nach Kriterien der Automobilindustrie bewertet, sondern nach denen grosser Tech-Konzerne.
Der Aktienkurs ist in den vergangenen zwölf Monaten um fast 700 Prozent gestiegen, wodurch Tesla zum fünftwertvollsten börsennotierten Unternehmen in den USA wurde.
(oli/sda/reu/dpa)
Schwachsinn.
Ein Beispiel: Im Q3 2020 erzielte Tesla einen EBITDA von 1.4Mia USD, 400M aus Regulatory Credits. Woher kommt also mehr Gewinn? Aus den Zertifikaten oder aus dem Autogeschäft?
Mal ganz abgesehen davon, dass ohne das Autogeschäft keine Reg Credits, umgekehrt aber schon.
Der Artikel vermittelt das Bild, ausser den Zertifikaten verdiene Tesla kein Geld. Und das ist BS. (nicht Basel-Stadt)