Sport
Fussball

Fussball: Lugano-Boss Renzetti möchte keinen Neustart in der Super League

Lugano's President Angelo Renzetti, during the Super League soccer match FC Lugano against Neuchatel Xamax FCS, at the Cornaredo stadium in Lugano, Sunday September 29, 2019. (KEYSTONE/Ti-Press/S ...
Angelo Renzetti will die Saison nicht in leeren Stadien weiterführen.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

«Geisterspiele wären ein Blutbad» – Lugano-Boss Renzetti möchte keinen Fussball-Neustart

30.04.2020, 09:1030.04.2020, 13:29
Mehr «Sport»

Gestern Mittwoch hat der Bundesrat dem Schweizer Fussball grünes Licht gegeben. Ab dem 11. Mai sind erste Trainings in Kleingruppen wieder erlaubt, ab dem 8. Juni darf die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt werden. Es fehlt aber noch die Bestätigung der Swiss Football League.

Viele Fans freuen sich, dass es bald weiter gehen kann – bei den Vereinen sieht dies nicht überall so aus. Lugano-Präsident Angelo Renzetti etwa missfällt der Entscheid, dass bald mit Geisterspielen weitergekickt werden soll. «Das wäre ein Blutbad», warnt Renzetti im Interview mit «tio.ch».

Das Problem der Geisterspiele sei, dass diese für die Klubs finanzielle Probleme zur Folge hätten, erklärt Renzetti: «Falls jetzt weitergespielt wird, kommen Kosten für Tests hinzu, Kurzarbeit wird nicht mehr möglich sein und fehlende Zuschauer haben Verluste zur Folge. Ausserdem müssen Auswärtsreisen mit den nötigen Vorsichtsmassnahmen organisiert werden.»

Renzetti hätte Saisonabbruch begrüsst

Wäre die Entscheidung bei Renzetti gelegen, hätte dieser stattdessen die Saison abgebrochen. «Meiner Meinung nach hat die SFL eine Chance verpasst», so der 66-Jährige. «Sie hätte wie die niederländische Liga den Mut haben sollen, die Saison abzubrechen. Also das Ganze mit möglichst wenig Schaden zu beenden.»

Als Folge darauf hätte man den Modus der Liga anpassen können, so Renzetti: «Wir hätten dann die Meisterschaft umgestalten können. Mit 12 Teams, aber im gleichen Modus wie heute, nicht so, wie es zuletzt besprochen worden war. In dieser Situation haben wir erneut gemerkt, dass das Geschäftsmodell in unserem Fussball nicht funktioniert. Es wäre eine Möglichkeit gewesen, um uns anzupassen.»

Mittlerweile hat der FC Lugano seine Spieler zurück ins Tessin beordert, damit man sich auf eine mögliche Saisonfortsetzung vorbereiten kann. Nach 23 von 36 Runden liegen die Tessiner in der Meisterschaft auf dem 7. Platz mit sieben Punkten Vorsprung auf den Barrage-Rang 9. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Spiele in leeren Fussball- und Eishockey-Stadien
1 / 11
Spiele in leeren Fussball- und Eishockey-Stadien
22. Mai 2019: Weil GC-Fans in Sion und Luzern einen Spielabbruch provozieren, muss GC das letzte Spiel in der Super League und auch die erste Partie in der Challenge League nach dem Abstieg vor leeren Rängen austragen.
quelle: keystone / ennio leanza
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ein wahrer Kommentator eskaliert auch ohne Fussball
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
13 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
bruno.zehr
30.04.2020 10:51registriert Juli 2018
Hat der wirklich "Blutbad" gesagt?! ... #meinefresse
449
Melden
Zum Kommentar
avatar
Switch_on
30.04.2020 09:35registriert September 2015
Ich verstehe ja, das Geisterspiele im Gegensatz zu den grossen Ligen nicht gewinnbringend ist, weil viel weniger Fernsehgelder ausgezahlt werden.
Abr ist das struktuelle Defizit wirklich kleiner wenn gar nicht gespielt wird?
246
Melden
Zum Kommentar
avatar
champedissle
30.04.2020 11:50registriert März 2020
Kaum ein Club der SL wird ein Saisonende mit Geisterspielen finanziell überleben, das wäre das Aus für 80 % aller Fussballvereine.
208
Melden
Zum Kommentar
13
Die ZSC Lions gehen als Favorit in den Playoff-Final – aber Lausanne ist gefährlich
Ab heute kämpfen die ZSC Lions und Lausanne im Playoff-Final um den Meistertitel in der National League. Wir sagen dir, wer Favorit ist und warum.

Heute Abend (20 Uhr im watson-Liveticker) beginnt der Playoff-Final zwischen den ZSC Lions und dem Lausanne HC. Während die Waadtländer zum ersten Mal in ihrer Klubgeschichte einen National-League-Final bestreiten, wollen die Zürcher den zehnten Titel der Vereinsgeschichte holen. Doch ist Lausanne gut genug, um die Zürcher Hockey-Maschine aufzuhalten? Wir analysieren neun verschiedene Kategorien.

Zur Story