Vom neuen Herrscher in Saudi-Arabien sind keine grossen politischen Veränderungen zu erwarten. Der 79 Jahre alte König Salman ibn Abdelasis Al Saud ist, wie seine Vorgänger, ein Sohn von Staatsgründer Abdelasis.
Der neue Regent gehört zu den sogenannten «Sudairi-Sieben», das sind die sieben Söhne, die Abelasis mit seiner Lieblingsfrau Hassa al-Sudairi zeugte. Diese sowie ihre Nachkommen sollen im saudischen Königshaus ein einflussreiches Netzwerk gebildet haben.
Im Jahr 2012 ernannte der jetzt verstorbene Abdullah seinen Halbbruder Salman zum Kronprinzen. Der 79-Jährige war zudem bislang stellvertretender Regierungschef und Verteidigungsminister. Er verfügt über viel Regierungserfahrung, da er rund 50 Jahre lang Gouverneur der wichtigen Provinz Riad war. In seiner Amtszeit wuchs die Hauptstadt von 300'000 Einwohner auf fast sieben Millionen.
Von Salman heisst es, er vertrete eine ähnliche Weltanschauung wie sein Vorgänger. So soll er in dem konservativen Königreich zumindest zu gewissen Reformen bereit sein.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks verbreitete 2007 eine Einschätzung der US-Botschaft in Riad. Darin wird Salman mit den Worten zitiert, Tempo und Ausmass von Reformen hingen von sozialen und kulturellen Faktoren ab. Veränderungen müssten feinfühlig und zur richtigen Zeit umgesetzt werden.
Beobachter machen sich jedoch wegen Salmans Gesundheitszustand Sorgen und bezweifeln, dass er die Fäden wirklich in der Hand halten kann. Seit langem gibt es Gerüchte, der 79-Jährige sei an Demenz erkrankt. (wst/sda/dpa)