In der Stadt Luzern haben sich mehrere hundert Schüler versammelt, um gegen die kantonale Bildungs- und Finanzpolitik zu protestieren. Die Kundgebung war der Auftakt zu landesweiten Demonstrationen in anderen Städten, die ebenfalls für den Mittwoch angesetzt waren.
Die Schüler in Luzern, Zürich, Basel, Aarau und Genf werfen der Politik vor, immer weniger in die Bildung zu investieren. Sie hätten aber «#KeLoscht» auf Abbau bei der Bildung.
Initiiert worden waren die Proteste im Kanton Luzern, wo im Herbst 2016 an den kantonalen Schulen aus finanziellen Gründen eine Schulwoche durch eine zusätzliche Ferienwoche ersetzt worden war. In den letzten Jahren hatten immer wieder Luzerner Schüler anlässlich der Budgetdebatte des Kantonsrates Kundgebungen durchgeführt.
In Luzern versammelten sich die Schüler um 13.15 Uhr auf dem Helvetiaplatz und zogen dann weiter Richtung Regierungsgebäude. An der Kundgebung sprechen sollen neben anderen auch die Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz, Judith Schmutz, und die Präsidentin der Juso Schweiz, Tamara Funiciello. Eine Delegation des Verbandes Luzerner Schülerorganisationen (VLSO) wird nach der Kundgebung vom Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss (CVP) empfangen.
Die Regierung nehme die Proteste ernst, sagte der Luzerner Bildungsdirektor im «Tagesgespräch» auf Radio SRF. In einer Demokratie sei es legitim, wenn Schülerinnen und Schüler mit Kundgebungen auf ihre Anliegen aufmerksam machten.
Den Vorwurf, die Bildung werde tot gespart, liess der Bildungsdirektor nicht gelten. Der Kanton Luzern investiere auch in neue Angebote. Als Beispiele nannte er etwa neue Schulgebäude, Studiengänge, zweijährige Kindergärten und familien- und schulergänzende Tagesstrukturen.
Auch wenn es in der Schweiz in der Bildung in einzelnen Bereichen zu Sparmassnahmen gekommen ist, sind die Bildungsausgaben insgesamt gestiegen. Zwischen 2010 und 2014 nahmen sie nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) von 32.7 Milliarden Franken auf 36.0 Milliarden Franken zu.
Ferner steckt die öffentliche Hand immer mehr Geld in die Ausbildung der einzelnen Personen. Seit dem Jahr 2000 stiegen die Bildungsausgaben pro Person in Ausbildung vier Mal stärker an als die Anzahl der Personen, die eine Ausbildung machen. (sda)