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Eingesperrte Bergleute in China schicken Nachricht an Retter

Nach 7 Tagen: Eingesperrte Bergleute senden Nachricht an Retter

18.01.2021, 08:5618.01.2021, 09:15
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Eine Woche nach einer Explosion in einer Goldmine in Ostchina gibt es Lebenszeichen von zwölf verschütteten Bergleuten. Rettungstrupps hätten Löcher in die Grube in Qixia nahe Yantai (Provinz Shandong) gebohrt und zunächst Schläge gegen das Bohrgestänge gehört, berichteten Staatsmedien am Montag.

Über das Loch seien Nährstofflösungen an Stahlseilen in die Tiefe herabgelassen worden. Die Retter hätten gespürt, wie von unten an den Seilen gezogen worden sei. Am späten Sonntagabend hätten die Verschütteten dann einen Zettel hochschicken können.

210117 -- QIXIA, Jan. 17, 2021 -- Aerial photo taken on Jan. 17, 2021 shows rescuers drilling a hole at the explosion site of a gold mine in Qixia City, east China s Shandong Province. Twenty-two work ...
Dieses Bild zeigt die Retter bei der Bohrung.Bild: www.imago-images.de

«Wir sind sehr erschöpft, brauchen dringend Magenmedizin, Schmerzmittel, Verbandsmittel, externe Entzündungshemmer, und drei Personen haben Bluthochdruck», hiess es darin nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Vier der zwölf Kumpel seien verletzt. In dem Schacht sei weiter viel Rauch und Wasser.

«Wir hoffen, dass die Bergung fortgesetzt wird und bleiben hoffnungsvoll. Danke», schrieben die Bergleute weiter. Von zehn weiteren Verschütteten gab es allerdings keine Spur. Die Rettungstrupps begannen am Montag mit einer weiteren Bohrung rund 700 Meter vom Eingang zu der Goldmine.

Das Unglück passierte am Samstag vor einer Woche. Die Bergung sei schwierig, weil Hindernisse das Bergwerk blockierten, berichtete Xinhua. Mehr als 400 Hilfskräfte seien im Einsatz. Zwei hohe Funktionäre, der Parteichef und der Bürgermeister von Qixia, seien ihrer Posten entbunden worden. Laut Xinhua berichtete das Bergwerksunternehmen das Unglück den Behörden erst zwei Tage danach.

Bei der Explosion am vergangenen Sonntag war die Ausstiegsleiter zu dem Schacht verschüttet worden. Wegen Sicherheitsmängel gibt es in chinesischen Bergwerken immer wieder tödliche Unfälle. Im Dezember waren bei einem Grubenunglück in der südwestchinesischen Stadt Chongqing 23 Menschen ums Leben gekommen. (saw/sda/afp)

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