Rumäniens Innenminister Nicolae Moga ist nach nur sechs Tagen Amtszeit zurückgetreten. Er reagierte damit am Dienstag auf massive Vorwürfe gegen die Polizei im Zusammenhang mit Ermittlungen zur mutmasslichen Tötung zweier junger Frauen.
Nicolae Moga, despre numirea sa la Interne: "Să nu se aștepte lumea că a venit Mesia"
— Ziarul Amprenta (@ZiarulAmprenta) July 25, 2019
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Das Thema erschüttert derzeit Rumänen und könnte nach Meinung von Beobachtern angesichts der Präsidentenwahlen im November weitere politische Folgen haben. Eine 15-Jährige und eine 18-Jährige wurden offenbar von einem Mann in der Stadt Caracal im Süden von Rumänien vergewaltigt und getötet.
Die 15-Jährige galt zunächst tagelang als verschwunden. Sie hatte mehrmals mit einem Mobiltelefon per Notruf die Polizei darüber verständigt, dass sie in einem Haus in Caracal gefangengehalten werde. Dennoch wurde sie von der Polizei nicht gerettet.
Noch vor diesen Notrufen hatte eine Nachbarin des Verdächtigen nach eigenen Angaben aus dem Haus Schreie gehört und dies der Polizei gemeldet, die darauf nicht reagiert habe. Von dem 18 Jahre alten Opfer hatte seit April jede Spur gefehlt.
Der Tatverdächtige war am Freitag festgenommen worden und hatte am Sonntag nach Angaben seines Rechtsanwalts erklärt, die beiden Frauen getötet zu haben, weil sie sich geweigert hätten, mit ihm Sex zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat sich diese Version des Falls aber zunächst nicht zu eigen gemacht.
Sie ermittelt gegen den Tatverdächtigen vorerst nur wegen Kinderhandels und Vergewaltigung. In den Medien wird spekuliert, dass die jungen Frauen möglicherweise nicht getötet, sondern an Zuhälter weitergegeben worden seien.
Tausende Demonstranten in Bukarest und in anderen Orten des Landes hatten die Polizei am Samstagabend der Inkompetenz beschuldigt. Auch Staatspräsident Klaus Iohannis und Ministerpräsidentin Viorica Dancila warfen der Ermittlungsbehörde Versagen vor. (sda/dpa)