Nebel
DE | FR
International
Syrien

USA bombardieren Stellungen des Assad-Regimes

1 / 13
USA bombardieren Stellungen des Assad-Regimes
Donald Trump spricht am Donnerstagabend zur Nation: Kurz zuvor hat er Angriffe auf Stellungen des Assad-Regimes autorisiert.
quelle: ap/ap / alex brandon
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Syrische Jets starten wieder vom Stützpunkt +++ USA drohen mit weiteren Militärangriffen

07.04.2017, 03:2307.04.2017, 22:46
Mehr «International»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die USA haben einen Flughafen der syrischen Armee angegriffen.
  • Insgesamt wurden 59 Tomahawk-Raketen von US-Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer abgefeuert.
  • Beim Angriff handelt es sich um eine Reaktion auf den Giftgas-Vorfall in der Stadt Chan Scheichun.
  • Der Flughafen wurde schwer beschädigt, angeblich gab es Todesopfer.
  • Donald Trump sprach am späten Abend zur Nation. Der US-Präsident bezeichnete die Luftangriffe als «grundlegend für die nationale Sicherheit» seines Landes.
Schicke uns deinen Input
avatar
6:32
Luxemburg warnt vor NATO-Einsatz
Luxemburgs Aussenminister Jean Asselborn hat vor einem Einsatz der NATO in Syrien gewarnt. «Die NATO darf nach dem US-Luftangriff auf keinen Fall in den Syrien-Konflikt hineingezogen werden. Das wäre verheerend», sagte der Chefdiplomat des Bündnismitglieds Luxemburg laut einem Bericht der deutschen Tageszeitung «Die Welt». Asselborn betonte, dass er eine solche Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt zwar nicht erwarte. «Aber die Frage könnte aufkommen. Syrien ist kein Einsatzort für die NATO.»
Syrische Jets starten erneut von bombardiertem Stützpunkt
Wenige Stunden nach dem US-Angriff auf den syrischen Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat sind syrische Kampfjets nach Angaben von Aktivisten von der Basis erneut zu Einsätzen gestartet. Zwei syrische Kampfflugzeuge hätten am Freitag von dem Stützpunkt aus Angriffe auf Ziele nahe Palmyra geflogen, meldete die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die USA hatten den Stützpunkt in der Nacht als Vergeltung für den Giftgasangriff von Chan Scheichun mit Marschflugkörpern angegriffen. (sda/afp)
USA drohen mit weiteren Militärangriffen gegen Assad in Syrien
Nach ihrem Raketenangriff gegen einen syrischen Luftwaffenstützpunkt haben die USA mit weiteren Angriffen gegen die Streitkräfte des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gedroht. «Wir sind darauf vorbereitet, noch mehr zu tun, hoffen aber, dass es nicht notwendig sein wird», sagte am Freitag in New York die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley. US-Präsident Donald Trump hatte den Raketenangriff als Reaktion auf den Chemiewaffenangriff in Nordsyrien bezeichnet, für den er Assad verantwortlich machte. (sda/afp)
Der Kreml äussert sich zu den Beziehungen mit den USA
«Dieser Schritt Washingtons fügt den russisch-amerikanischen Beziehungen, die sich ohnehin schon in einem elenden Zustand befinden, einen signifikanten Schaden zu.» liess der Kremelsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau verlauten.
Schweiz fordert nach Giftgasangriff koordinierte Reaktion
Nach dem Giftgasangriff in Syrien fordert die Schweiz eine schnelle und koordinierte Reaktion des UNO-Sicherheitsrats. Das teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mit. In der EDA-Mitteilung werden die US-Luftschläge auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt in der Nacht auf Freitag nicht erwähnt.
Video zeigt den schwer beschädigten Flugplatz «Al-Schairat»
Assad-Regime bezeichnet Angriff als «dumm und unverantwortlich»
Baschar al-Assad hat nach dem US-Luftschlag angekündigt, noch härter gegen die Opposition im Land vorgehen zu wollen. Die Bombardierung «offenbare nur dessen Kurzsichtigkeit und politische und militärische Blindheit für die Realität», erklärte das Büro von Machthaber Baschar al-Assad am Freitag.

Im syrischen Staatsfernsehen war der Angriff des US-Militärs bereits als «Akt der Aggression» verurteilt worden. Die USA hätten bei dieser «schändlichen Tat» den Flugplatz eines souveränen Staates angegriffen. Sie hätten gedacht, damit ihre «Komplizen unter den Banden und terroristischen Organisationen» unterstützen zu können. Die Aggression stärke aber nur die Entschlossenheit Syriens, diese zu vernichten, hiess es weiter.
epa05893884 (FILE) - A handout photo supplied by the official Syrian Arab News Agency (SANA) 06 April 2017 (reissued 07 April 2017), showing Syrian President Bashar al-Assad speaking during an intervi ...
Bild: EPA/SANA
12:10
Lawrow vergleicht US-Angriff mit Invasion im Irak
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den US-Angriff auf syrische Regierungstruppen mit der US-Invasion im Irak verglichen. «Das erinnert alles an die Lage 2003, als die USA und Grossbritannien mit ihren Verbündeten in den Irak einmarschiert sind ohne die Zustimmung des UNO-Sicherheitsrates», sagte Lawrow am Freitag bei einem Besuch in der usbekischen Hauptstadt Taschkent.
10:25
Russland setzt Vereinbarung mit USA über syrischen Luftraum aus
Russland hat nach dem US-Angriff auf einen syrischen Militärstützpunkt eine mit den USA geschlossene Vereinbarung über die Vermeidung von Zusammenstössen im syrischen Luftraum ausgesetzt.

Russland setze das «Memorandum mit den USA über die Vermeidung von Zwischenfällen bei Flügen während Militäreinsätzen in Syrien» aus, erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, am Freitag.

Bislang hatten beide Länder Daten über Flugbewegungen ausgetauscht, um Kollisionen zu verhindern. (sda)
10:07
Merkel und Hollande geben Assad die Schuld
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande geben in einer gemeinsamen Stellungnahme Assad die alleinige Schuld an der Eskalation der Ereignisse. «Sein wiederholter Einsatz von chemischen Waffen und seine Verbrechen gegen die eigene Bevölkerung verlangten eine Sanktionierung», heisst es in der Mitteilung.

Auch Zivilisten unter den Toten
Laut syrischen Regierungsangaben kamen beim Angriff mindestens fünf Menschen ums Leben. Bei den Toten handle es sich um drei Armeeangehörige und zwei Zivilisten, sagte der Gouverneur der Provinz Homs, Talal Barasi, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.
Die syrische Opposition befürwortet den Angriff
Sie hoffe dass die US-Offensive fortgesetzt werde, um die syrischen Luftangriffe und den «Einsatz von international geächteten Waffen» zu stoppen, sagt ein Sprecher der syrischen Nationalen Koalition.
Putin verurteilt den Angriff auf das Schärfste
Die russische Führung hat den Angriff scharf verurteilt.
«Präsident Putin hält die amerikanischen Angriffe für eine Aggression gegen einen souveränen Staat, gegen das Völkerrecht, dazu noch mit einem erdachten Vorwand», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Russland steht im Syrien-Konflikt an der Seite des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.
Grosse Zustimmung für Trump im US-Kongress
Im US-Kongress hat es parteiübergreifend Zustimmung zu den von US-Präsident Donald Trump angeordneten Luftangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt gegeben. Der Sprecher des Repräsentantenhauses, der Republikaner Paul Ryan, nannte das Vorgehen «angemessen und richtig».
Vier Tote und viele verletzte
Beim Angriff sind Aktivisten zufolge vier Armeeangehörige getötet worden. Unter ihnen sei auch ein General, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Sie meldete zudem Dutzende verletzte.
Erste Reaktion aus Russland
Der amerikanische Angriff ist ein «Akt der Aggression auf ein UN-Mitglied» und
Russland werde im Eilverfahren ein UN-Sicherheitsmeeting fordern, um die Situation zu besprechen. Das gab der Leiter des Sicherheits- und Verteidigungskomitees des russischen Föderationsrates, Viktor Ozerov, gegenüber den RIA Novosti Nachrichten bekannt.
2013 warnte Trump noch vor einem Angriff auf Syrien

Pentagon veröffentlicht Videomaterial des Luftangriffs
Offenbar gibt es Tote
Nach Angaben des Gouverneurs von Homs wurden beim Angriff Menschen getötet. «Es gibt Märtyrer, aber wir haben noch keine Bilanz der Märtyrer und Verletzten», sagte Talal Barasi der Nachrichtenagentur AFP. Auf dem Stützpunkt Al-Schairat nahe der Stadt Homs in Zentralsyrien seien mehrere Feuer ausgebrochen, die noch nicht unter Kontrolle seien.

Im Staatsfernsehen sagte Barasi, die Politik der syrischen Regierung werde sich nicht ändern. «Diese Angriffe waren nicht die ersten und ich glaube auch nicht, dass sie die letzten sein werden.» Sie würden Extremisten wie der Terrormiliz «Islamischen Staat» (IS) nützen. Die syrische Opposition lobte den US-Angriff auf den Flugplatz als «sehr wichtige Reaktion».
Israel begrüsst den Angriff
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat die US-Angriffe auf die syrische Luftwaffenbasis begrüsst. Trump habe eine «sehr starke und klare Nachricht» gesendet, dass chemische Waffen nicht toleriert würden, so Netanjahu am Freitagmorgen.
Fotos des Raketenabschusses
Tillerson: Keine Veränderung für Syrien-Politik
US-Aussenminister Rex Tillerson sagte, die Politik gegenüber Syrien würde wegen des Angriffs nicht geändert. Es sei dem Präsidenten darum gegangen, ein Zeichen zu setzen und Assad klar zu machen, dass gewisse Rote Linien nicht überschritten werden dürfen.
Harte Worte des US-Aussenministers in Richtung Russland
US-Aussenminister Rex Tillerson macht Russland deutliche Vorwürfe: «Russlad hat versagt. Sie konnten die Chemiewaffen Syriens nicht loswerden. Entweder ist das Inkompetenz oder illegales Handeln.»
«Schwer beschädigt»
Aus der syrischen Armee heisst es, die USA hätten den Flugplatz Al-Schairat nahe der Stadt Homs in Zentralsyrien mit Dutzenden Tomahawk-Raketen beschossen. Der Angriff habe den Flugplatz schwer beschädigt.

Von dem Flugplatz aus sollen vor drei Tagen die syrischen Jets gestartet sein, die nach US-Lesart einen Angriff mit Chemiewaffen auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Chan Scheichun geflogen haben. Dabei kamen Aktivisten zufolge mehr als 80 Menschen ums Leben. Die syrische Regierung bestreitet, Giftgas eingesetzt zu haben.

Russische Soldaten auf dem Flughafen
Offenbar befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffes russische Soldaten auf dem syrischen Flughafen, berichtet CNN. Allerdings sei Russland gewarnt und lediglich Bereiche des Flughafens angegriffen worden, wo sich keine Russen aufgehalten haben sollen.
Russland wurde informiert
Russland sei vor dem Angriff informiert worden, meldet ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums. Unklar ist aber, ob sich beim angegriffenen Flughafen russische Staatsbürger aufhielten.

Zuvor hatte Russland die USA vor «negativen Konsequenzen» bei einem militärischen Eingreifen in Syrien gewarnt. «Alle Verantwortung bei einer militärischen Aktion liegt auf den Schultern von denen, die diese fragwürdige und tragische Unternehmung beginnen», sagte der stellvertretende russische UNO-Botschafter Wladimir Safronkow am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten im UNO-Hauptquartier in New York.
Syrien verurteilt Angriffe
Die Luftangriffe seien ein Akt der «Aggression», hiess es beim syrischen Staatsfernsehen.
Trump meldet sich zu den Angriffen
Donald Trump hat sich in seinem Privat-Anwesen in Florida kurz zu den Angriffen geäussert. Offenbar reagierte der US-Präsident auf den Giftgasangriff von Dienstag. Trump sagte: «Keine Babys sollen solche Grausamkeiten erleiden müssen.»

Weiter sagte er: «Ich fordere alle zivilisierten Nationen auf, die USA zu unterstützen, um das Blutvergiessen in Syrien zu beenden.»


Weitere Statements der Regierung werden in Kürze erwartet.
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet um die Zahlung abzuschliessen)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
184 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Agakami
07.04.2017 04:21registriert August 2016
Jetzt sollen die Leute kommen, die Sagen Trump ist besser als Hillary, weil er kein Krieg möchte.
Trump ist im Geiste ein pubertierender Teenager, der alles machen würde, um seinen eigenen Profit zu steigern.
Ich habe das Gefühl, dass dieser Anschlag nur der Beginn von einer grossen Krise sein wird.
14836
Melden
Zum Kommentar
avatar
Triumvir
07.04.2017 05:46registriert Dezember 2014
Das war ja klar. Was macht ein Präsident der USA, wenn er innenpolitisch kein Erfolg hat und seine Zustimmungswerte beim Volk unterirdisch sind, er probierts mit aggressiver Aussenpolitik, sprich er bombardiert ein paar Despoten...offenbar hat Trump zu viel House of Cards geschaut...jetzt dürfte auch klar sein, weshalb Trump das Militärbudget so extrem vergrössern will. Kriege und Bomben kosten eine Stange Geld...
10834
Melden
Zum Kommentar
avatar
walsi
07.04.2017 05:57registriert Februar 2016
Ob das eine clevere Strategie ist, einfach mal einen Flugplatz zu bombardieren ohne zu wissen wie es weiter geht, dürfte zu bezweifeln sein. Es sieht so aus als ob die USA dabei sind die gleichen Fehler wie in Libyen zu wiederholen.
8521
Melden
Zum Kommentar
184
Biden will Forschungslücken zu Frauengesundheit schliessen

US-Präsident Joe Biden will die Forschung zur Gesundheit von Frauen verbessern und Forschungslücken schliessen. Er werde am Montag eine entsprechende Verfügung unterzeichnen, die es seinen Behörden vorschreibe, die Forschung zur Gesundheit von Frauen zu priorisieren, teilte das Weisse Haus mit.

Zur Story