Über 450 junge Klimastreikende aus 37 Ländern Europas treffen sich ab heute Montag in Lausanne zum ersten internationalen Gipfeltreffen der FridaysforFuture-Bewegung. Auch die Initiantin der Bewegung, Greta Thunberg, reiste mit dem Zug aus Schweden an.
In öffentlichen Gebäuden, die die Stadt zur Verfügung stellt und bei Gastfamilien kommen die Aktivisten unter. Aus Russland, der Ukraine und der Türkei reisen die Jugendlichen an – ohne in ein Flugzeug zu steigen.
Thunberg, aus deren Schulstreik eine internationale Klimaprotestbewegung mit Hunderttausenden Anhängern geworden ist, sagt in Lausanne, sie sei keine Leaderin dieser Bewegung, sie könne auch nicht für die ganze Bewegung, sondern nur für sich selbst sprechen.
Sie würde gerne wieder in die Schule gehen, doch die Situation sei so gravierend, dass ihr Einsatz weiter gefordert sei, auch wenn es nicht immer einfach sei mit den vielen Kameras, die auf sie gerichtet seien.
Es wird erwartet, dass Thunberg auch an der geplanten Demonstration vom Freitag in Lausanne teilnehmen wird. Anschliessen will sie mit dem Hamburger Skipper Boris Herrmann über den Atlantik zur nächsten Klimakonferenz in New York segeln.
«Wir wollen zeigen, dass es möglich ist, mit umweltfreundlicher Anreise an einem internationalen Treffen teilzunehmen», sagt Tobias Schuster, Mitglied des Organisationskomitees. Auch die Mahlzeiten sollen klimaschonend sein: «Alles regional und teilweise auch aus Lebensmitteln, die weggeworfen worden wären.»
Die Klimajugend arbeitet an ihrer Strategie #smileforfuture #FridaysForFuture @GretaThunberg @watson_news pic.twitter.com/QAJhncmtQ5
— Camille Kündig (@CamilleKundig) August 5, 2019
Jetzt an der @unil. Statt zu streiken arbeiten diese Woche über 450 junge Klimaaktivisten aus 37 Ländern an der künftigen Strategie der Bewegung. #smileforfuture #FridaysForFuture @watson_news pic.twitter.com/WN1jSwKOLf
— Camille Kündig (@CamilleKundig) August 5, 2019
Was die Klimajugend von Europa bei ihrem Treffen an der Universität Lausanne besprechen werden und warum Thunberg nicht mehr das Aushängeschild von FridaysforFuture sein soll – alles was du dazu wissen musst.
Die Klimastreikenden wollen «über das weitere Vorgehen dieser globalen Bewegung nachdenken und sich beraten», wie die Organisatoren in einer Mitteilung schreiben. «Wir wollen Strukturen schaffen – die waren bisher nur spärlich vorhanden», sagt Schuster.
Indem man sich international koordiniert wolle man eine grössere Wirkmacht erzielen. Doch die Gelegenheit des Zusammenkommens wollen die jungen Klimastreikenden sie auch nutzen, um sich gegenseitig zu inspirieren und Erfahrungen aus ihren jeweiligen Ländern auszutauschen.
Zusammen mit Klima-Wissenschaftlern setzen sich die Jugendlichen in Diskussionsrunden mit den Problemen der Klimakrise auseinander. Schliesslich wolle man weitere konkrete Schritte planen und diese als nächstes in Gang setzen.
Ihr grösstes Projekt: Die Streik-Woche am UN-Klimagipfel in New York Ende September. Die Organisatoren vom Global Climate Strike rechnen mit Millionen Klimastreikenden, die für das Ende der fossilen Brennstoffe auf die Strasse gehen und Aktionen gegen den Klimazusammenbruch fordern.
Für diese Woche haben die Organisatoren für jeden Tag ein Programm zusammengestellt. Gestern trafen die ersten Teilnehmenden in Lausanne ein. Am Montagmittag findet dann der aufsehenerregende Auftritt der Friedensnobelpreis-Nominierten Greta Thunberg statt. Sie wird an der Pressekonferenz teilnehmen und sich mit ihrer Botschaft an die Medien wenden.
Thunberg ist auch während den restlichen vier Tagen vor Ort und wird an den verschiedenen Workshops dabei sein. Auch der Chemie-Nobelpreisträger und Professor Jacques Dubochet und der bekannte Umweltwissenschaftler und Club-of-Rome-Präsident Ernst von Weizsäcker sind anwesend.
Neben Diskussionsrunden und Strategie-Sitzungen gibt es auch spassigere Programmpunkte wie «Touristic Afternoon» oder «Team Building Activities». Am Freitag tun sie dann das, was die Klimajugend in den letzten Monaten immer gemacht hat: streiken. Über 450 Klimaaktivisten werden dann durch die Innenstadt von Lausanne ziehen und für ihre Anliegen demonstrieren.
Das Gesicht der weltweiten Klimastreiks ist Greta Thunberg. Doch dies sieht die FridaysforFuture-Bewegung anders. «Sie ist und möchte nicht die Ikone unserer Bewegung sein», schreiben die Organisatoren auf Anfrage von watson.
Sie seien basisdemokratisch organisiert und wollten daher niemanden in den Vordergrund stellen. «Denn ohne die Klimastreikenden auf der Welt würde Greta immer noch alleine vor dem Schwedischen Reichstag stehen», sagt Sprecher Tobias Schuster. (Mit Material der sda)
Lernt etwas aus unseren Leistungen und Fehlern, lernt MINT Fächer, entwickelt bessere Kraftwerke, sparsamere Server und Router, entwickelt sparsamere Verkehrsmittel, bessere Impfstoffe, und neue Medikamente und damit ihr das auch schafft:
Geht zur Schule!
Wenn sich diese Bewegung nicht auf die Chinesische und Indische Jugend ausweitet,
dann ist das alles nur Augenwischerei.
Das ist die Realität.