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Kakerlaken-inspirierter Roboter als Katastrophenhelfer

Nach dem Vorbild der Küchenschabe gebaut: Roboter der Universität von Kalifornien in Berkeley. 
Nach dem Vorbild der Küchenschabe gebaut: Roboter der Universität von Kalifornien in Berkeley. 
Bild: University of California Berkeley

Unverwüstliche Kakerlake als Vorbild: Dieser Roboter soll bei Katastrophen helfen

09.02.2016, 22:17
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Bei allem Ekel, den sie auslösen, haben Kakerlaken doch bemerkenswerte Fähigkeiten. Davon inspiriert haben Forscher nun einen Roboter gebaut, der dereinst Erdbebenopfern helfen könnte.

Kakerlaken sind ein Erfolgsmodell der Natur. Sie sind extrem robust und können sich selbst noch durch engste Ritzen quetschen. Selbst gequetscht bewegen sie sich dabei unglaublich schnell fort. Nun haben sich zwei amerikanische Wissenschaftler davon inspirieren lassen und einen Roboter nach Vorbild der Küchenschabe gebaut.

Überlebenskünstler: Kakerlaken können sich auch durch engste Ritzen quetschen.
Überlebenskünstler: Kakerlaken können sich auch durch engste Ritzen quetschen.
Bild: University of California Berkeley

Die Idee wäre, dereinst Schwärme dieser Robo-Kakerlaken – mit Kameras, Mikrofonen und Sensoren ausgerüstet – einzusetzen, um nach einer Katastrophe wie einem Erdbeben oder Sturm nach Überlebenden zu suchen.

Beobachtungen am Original

Kaushik Jayaram und Robert Full von der University of California Berkeley untersuchten das Verhalten echter Küchenschaben mithilfe von Hochgeschwindigkeitskameras und weiteren Tests, um das Geheimnis ihrer Fortbewegung auch in engsten Räumen zu ergründen.

«Cockroach robots to the rescue!»
YouTube/Berkeley News

Das flexible Aussenskelett der Tiere und eine speziell an niedrige Öffnungen angepasste Kriechart erlaubt den Schaben das schnelle Vorwärtskommen auch noch in Spalten, die nur ein Viertel ihrer normalen Körperhöhe messen. Der Druck, der dabei auf ihnen lastet, entspreche etwa 300 mal ihrem Körpergewicht, wie die Forscher im Fachjournal PNAS schrieben.

Insgesamt halten die Tiere sogar das 900-fache ihres eigenen Gewichts an Druck aus. Ihre Erkenntnisse setzten sie anschliessend für das Design eines weichen Roboters mit klappbaren Beinen, der sich sowohl in offenen als auch in engen Räumen schnell fortbewegt. (sda)

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