Done Deal! Der frühere Weltmeister Alfa Romeo schliesst sich dem Sauber-Rennstall an und feiert damit nach 32 Jahren Absenz die Rückkehr in die Formel 1. Das Team wird nächste Saison auf den Namen «Alfa Romeo Sauber F1 Team» hören, ansonsten ist aber noch vieles unklar.
We are delighted to announce that @alfa_romeo will be
— Sauber F1 Team (@SauberF1Team) 29. November 2017
joining us as Title Sponsor from 2018 onwards. The partnership includes a
strategic, commercial and technological cooperation. The team will be renamed
Alfa Romeo Sauber F1 Team. #F1 https://t.co/TJ5RkHRMmj
Klar ist, dass Alfa Romeo Titelsponsor und Partner wird. Das heisst, dass das berühmte Logo mit rotem Kreuz und grüner Schlange prominent auf dem neuen C37 zu sehen sein wird. Sicher ist auch, dass Sauber eigenständig bleibt, die Ingenieure von Alfa Romeo werden in Hinwil wohl eng mit der Sauber-Crew zusammenarbeiten.
Ansonsten hat Sauber noch nicht viel verraten. Bei der Zusammenarbeit gehe es um eine «strategische, kommerzielle und technologische Zusammenarbeit», schrieb Sauber in einem Communiqué. Sauber-Chef Pascal Picci erhofft sich vom Deal nicht nur eine dringend benötigte Finanzspritze, sondern auch das Know-how und die Ressourcen eines grossen Automobilkonzerns.
Weiterhin Ferrari. Im Gegensatz zu diesem Jahr, als Sauber mit einem Ferrari-Motor vom Vorjahr antreten musste, wird Sauber allerdings mit dem neusten Aggregat, also einem 2018er-Motor, ausgerüstet. Dieser wird einfach Alfa Romeo genannt. Ferrari hat, wie schon bei Petronas, nichts dagegen, dass der Motor nach einem Sponsor benannt wird.
Der neue Ferrari-Motor soll Sauber wieder näher an die Formel-1-Spitze heranführen und Punkte wieder möglich machen. Wer diese einfahren soll, ist noch unklar. Momentan deutet aber alles darauf hin, dass neben dem bisherigen Piloten Marcus Ericsson der Franzose Charles Leclerc aus der Fahrerschule von Ferrari im Cockpit sitzen wird.
Der Mutterkonzern Fiat Chrysler Automobiles (FCA) will die Marke Alfa Romeo wieder zu alter Grösse führen – auch dank der Bekanntheit aus der Formel 1. Das Unternehmen mit Stammsitz in Mailand steckt nämlich in der Krise: Im Jahr 2016 verkaufte die Firma gemäss der «Welt» nur noch 74'000 Autos. Bis 2022 sollen es wieder 400'000 sein. Dafür will Fiat-Chef Sergio Marchionne bis Ende nächsten Jahres fünf Milliarden Euro investieren.
Von einem Massenanbieter soll Alfa Romeo wieder zu einem internationalen Premiumhersteller werden. «Die Zusammenarbeit mit Sauber ist ein wichtiger Schritt in der Neuausrichtung der Marke Alfa Romeo», sagt Marchionne. «Alfa wird damit weiteren grossen Marken in die Formel 1 folgen. Die Marke selbst wird von Technologietransfer und strategischem Know-how profitieren.»
Im modernen Motorsport fast keinen. In den letzten 30 Jahren war Alfa Romeo nur im Tourenwagensport tätig, 2008 folgte der Ausstieg. Dafür hat der Konzern eine ruhmreiche Geschichte. 1950 gewann der Autombilhersteller, aus dem 1947 Ferrari hervorging, die Konstrukteurswertung in der Formel 1. Im gleichen Jahr wurde Giuseppe Farina Weltmeister, ein Jahr später triumphierte schliesslich Juan Manuel Fangio.
Danach zog sich Alfa Romeo zum ersten Mal aus der Formel 1 zurück, als sich der Konzern in den frühen 1950er-Jahren von teuren Luxusfahrzeugen in Richtung kostengünstigeren Autos neuorientierte. Von 1979 bis 1985 kehrte Alfa Romeo in die Formel 1 zurück, allerdings mit mässigem Erfolg. Zwischendurch war man als Motorenlieferant tätig. Den letzten Sieg mit einem Alfa-Motor feierte Niki Lauda als Pilot eines Brabham-Alfa Romeo 1978 in Monza.
Das ist noch unklar. Sauber hat sich noch nicht zu Design-Fragen geäussert. Auf Twitter existieren aber bereit ein paar Vorschläge, wie der neue Bolide aussehen könnte. Die Fans wünschen sich einen in schwarz und rot gehaltenen Alfa Romeo Sauber. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er auch in der kommenden Saison in Blau daherkommt.