Vor dem Aussenminister-Treffen zur Ukraine-Krise in Berlin hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko Russland eine Verschärfung des Konflikts vorgeworfen. Bei einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sagte Poroschenko, die moskautreuen Separatisten würden die vereinbarte Feuerpause nicht einhalten und weiter aus Russland mit Nachschub versorgt.
Die Kanzlerin zeigte sich besorgt über die Spannungen und die humanitäre Lage in der Ukraine.
Merkel habe sich bei den Telefonaten mit Poroschenko und auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zwar zu einem internationalen Ukraine-Gipfel bereiterklärt, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Dafür müsse es aber konkrete Fortschritte etwa bei der Frage einer Waffenruhe und der Festlegung der Demarkationslinie geben.
An diesem Montag kommen die Aussenminister von Deutschland, Russland, der Ukraine und Frankreich in Berlin zu Gesprächen über die schwere Krise zusammen. Bei dem Konflikt im Osten der Ex-Sowjetrepublik kamen seit April 2014 bereits mehr als 4700 Menschen ums Leben.
Russland drohte der Ukraine unterdessen, das vor dem Staatsbankrott stehende Land weiter finanziell unter Druck zu setzen. Da Kiew wichtige Bedingungen verletzt habe, werde Moskau einen Kredit von drei Milliarden US-Dollar vermutlich vorzeitig zurückfordern, sagte Finanzminister Anton Siluanow der Agentur Interfax. (sda/dpa)