15 Tote durch Schlammlawinen in kolumbianischer Stadt Manizales

15 Tote durch Schlammlawinen in kolumbianischer Stadt Manizales

20.04.2017, 03:16

Bei erneuten Erdrutschen in Kolumbien sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Nach der Katastrophe in der Stadt Manizales würden noch acht Menschen vermisst. Der kolumbianische Präsident reist ins Katastrophengebiet.

Durch die Schlammlawinen in vier Vierteln von Manizales seien mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen und 23 weitere verletzt worden, erklärte die nationale Katastrophenschutzbehörde UNGRD. Nach acht Vermissten werde noch gesucht. «Ich weiss nicht um wie viel Uhr, aber ich habe Lärm wahrgenommen, wie einen Knall», beschrieb ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP den Hergang der Katastrophe.

Einsatzkräfte suchten in Manizales zwischen umgestürzten Bäumen und zerstörten Häusern nach Überlebenden, wie auf Bildern örtlicher Medien zu sehen war. Die Erdrutsche in der Hauptstadt des Departamentos Caldas, Kolumbiens grössten Kaffeeanbaugebiets, waren durch tagelange heftige Regenfälle ausgelöst worden.

Von Aussenwelt abgeschnitten

Behördenvertreter untersuchen die Schäden sowie die Risiken für weitere Unglücke. UNGRD-Chef Carlos Iván Márqzez erklärte, 400 Wohnungen in Manizales seien vorsorglich evakuiert worden. Die Stadt sei «im wahrsten Sinne abgeschnitten durch Erdrutsche, Überschwemmungen», sagte Bürgermeister José Octavio Cardona in Interviews mit örtlichen Medien. Die betroffenen Viertel der 400'000-Einwohner-Stadt waren ohne Wasser- und Stromversorgung.

Präsident Santos sagte seine Termine ab und reiste nach Manizales. «Das ist das Ergebnis des Klimawandels», sagte Santos. «Wenn die Temperaturen steigen, füllen sich die Wolken stärker und es regnet mit mehr Intensität». Der Staatschef rief zum Schutz der Wälder und der Umwelt auf, um derartige Katastrophen zu verhindern.

Immer wieder gleiches Szenario

Erst Ende März hatten nach sintflutartigen Regenfällen Schlammlawinen weite Teile der südlichen Stadt Mocoa verwüstet. Mindestens 323 Menschen starben, unter ihnen sehr viele Kinder und Jugendliche. Mehr als hundert Menschen wurden amtlichen Angaben zufolge vermisst. Laut einer Studie der Staatlichen Universität von Kolumbien könnten sich derartige Katastrophen wie in Mocoa in fast 400 weiteren Orten des Landes wiederholen. (sda/afp)

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