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Tschechin pendelt im Weltcup zwischen Ski und Snowboard

Ester Ledecka fährt in ihrem ersten Weltcup-Rennen auf den starken 24. Rang.
Ester Ledecka fährt in ihrem ersten Weltcup-Rennen auf den starken 24. Rang.
Bild: EPA/DPA

Snowboard-Weltmeisterin will Abfahrts-Olympiasiegerin werden – diese 6 Frauen zeigen, dass es möglich ist

Snowboard-Parallel-Riesenslalom-Weltmeisterin ist Ester Ledecka bereits. Letztes Wochenende wagte sich die Tschechin nun zum ersten Mal im Ski-Weltcup an den Start und fuhr sogleich in die Punkte. Sie ist allerdings nicht die ersten Alleskönnerin.
08.02.2016, 20:3909.02.2016, 07:19
Oliver Linow
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Neben Lara Gut und Lindsey Vonn schrieb sie die grosse Geschichte des Ski-Wochenendes in Garmisch-Patenkirchen: Ester Ledecka. Die 20-jährige Tschechin fährt am Samstag in der Abfahrt auf den 24. Rang und am Sonntag doppelt sie mit dem 25. Platz im Super-G gleich nach. 

Bemerkenswert – ist Ledecka doch eigentlich auf einem Brett zu Hause. Normalerweise fährt sie nämlich im Snowboard-Weltcup um den Sieg mit. Noch vor einer Woche klassierte sie sich im Parallel-Riesenslalom von Moskau auf dem dritten Platz. Auch im Weltcup liegt sie auf eben diesem dritten Platz. Vor einem Jahr konnte sich die 20-Jährige sogar als Weltmeisterin feiern lassen.

Ledecka (mitte) wird 2015 Weltmeisterin im Snowboard-Parallel-Riesenslalom.
Ledecka (mitte) wird 2015 Weltmeisterin im Snowboard-Parallel-Riesenslalom.
Bild: EPA/APA
Ledecka ist nach ihrem Super-G-Auftritt ganz schön ausgepumpt.
Ledecka ist nach ihrem Super-G-Auftritt ganz schön ausgepumpt.
Bild: MICHAEL DALDER/REUTERS

Der Einsatz im Ski-Weltcup soll aber erst der Anfang sein. Die ambitionierte Tschechin möchte zwischen Ski und Snowboard pendeln. Bei den olympischem Spielen 2018 in Südkorea plant sie einen Doppelstart. Gegenüber Blick erklärt die 20-Jährige: «Ich weiss, es klingt wahnsinnig. Die Planung ist ein Riesenaufwand. Das ganze ist hart und der Weg ist lang. Aber ich liebe es! Es hat noch nie jemand versucht, in diesen beiden Sportarten top zu sein. Ich will die erste sein, die es schafft.»

Tatsächlich ein schwieriges Unterfangen! Die folgenden sechs Frauen haben aber bewiesen, dass es möglich ist, in mindestens zwei verschiedenen Sportarten Erfolg zu haben ...

Kathrin Lehmann: Eishockey und Fussball

Kathrin Lehmann: Hier an der WM 2009 in Finnland.
Kathrin Lehmann: Hier an der WM 2009 in Finnland.
Bild: AP Lehtikuva

Stellen sie sich vor, Haris Seferovic würde im Winter statt im Trainingslager zu schuften, beim SC Bern das Tor hüten. Eishockey und Fussball zu kombinieren ist unmöglich? Bei den Männern sicher. Nicht so bei den Frauen. Kathrin Lehmann übte 17 Jahre lang beide Sportarten aus. Ganze zehn Jahre lief die Schweizerin sowohl im Eishockey als auch im Fussball für die Schweizer Nationalmannschaft auf. Als einzige Frau gewann sie in beiden Sportarten den höchsten europäischen Pokalwettbewerb. Bemerkenswert: Während sie im Fussball das Tor hütete, agierte sie im Eishockey als Stürmerin. Mit der Eishockey Nationalmannschaft nahm Lehmann 2006 und 2010 an zwei Olympischen Spielen teil.

Christa Luding-Rothenburger: Eisschnellauf, Bahnradsport

Rothenburger gewinnt in Calgary die Goldmedaille.
Rothenburger gewinnt in Calgary die Goldmedaille.
bild. olympics.org

Das Jahr 1988 wird Christa Rothenburger für immer in Erinnerung bleiben. Zuerst wird die Deutsche in West Allis zum zweiten Mal Weltmeisterin im Eisschnelllauf-Mehrkampf. Kurz darauf stehen die Olympischen Winterspiele in Calgary an. Dort triumphiert Rothenburger im Eisschnelllauf über 1000 Meter und über 500 Meter holt sie sich die Silbermedaille. Damit aber nicht genug: Bei den Sommerspielen im gleichen Jahr in Seoul erringt sie im Rad-Sprint auf der Bahn noch einmal goldenes Edelmetall.

Elizabeth Heiden: Rad, Eisschnellauf

Heiden war sowohl auf Schlittschuhen als auch auf dem Rad äusserst schnell.
Heiden war sowohl auf Schlittschuhen als auch auf dem Rad äusserst schnell.
Bild: nationalspeedskatingmuseum

Radfahren und Schlittschuhlaufen sind anscheinend doch ähnlicher, als es auf den ersten Blick aussieht. Denn neben Rothenbruger war mit Elizabeth Heiden eine weitere Frau in beiden Disziplinen äusserst erfolgreich. Die Amerikanerin wurde 1980 Rad-Weltmeisterin im Strassenrennen. Im gleichen Jahr holte sie an den Olympischen Winterspielen in Lake Placid die bronzene Auszeichung über 3000 Meter im Eisschnelllauf

Andrea Eskau: Handbike, Langlauf, Biathlon

Eskau gewinnt in 2014 Gold in Sotschi Gold im Crosscountry.
Eskau gewinnt in 2014 Gold in Sotschi Gold im Crosscountry.
Bild: VALDRIN XHEMAJ/EPA/KEYSTONE

Olympia? Der Traum eines jedes Sportlers. Die querschnittgelähmte Andrea Eskau schaffte die Qualifikation für die Paralympics gleich in drei verschiedenen Sportarten. Für die 44-jährige galt allerdings nie das olympische Motto: «Dabei sein ist alles.» Sowohl im Handbike, als auch im Langlauf und im Biathlon schaffte es die Deutsche zuoberst auf ein olympisches Podest. Hinzu kommen zwei Weltmeistertitel im Langlauf.

Lisette Thöne: Weitsprung, Bob

Als Anschieberin schaffte es Thöne bis zum Weltmeistertitel.
Als Anschieberin schaffte es Thöne bis zum Weltmeistertitel.
Bild: CJ GUNTHER/EPA/KEYSTONE

Lisette Thöne bestritt ursprünglich Wettkämpfe im Weitsprung. Der grosse Traum von einer Olympia-Qualifikation konnte sie sich dort allerdings nicht erfüllen. Also sattelte sie frei nach dem Film «Cool-Running» auf Bob um. Nachdem sie eine Weile beide Sportarten ausübte, setzte sie schliesslich alles auf Bob. Mit dem deutschen Team durfte sie zwar an die Olympischen Spiele in Sotschi, kam dort aber nicht über die Rolle der Ersatz-Anschieberin hinaus. Ihren grössten Erfolg feierte sie 2015, als sie mit der deutschen Mannschaft Weltmeisterin wurde.

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Daniela Iraschko: Fussball, Skisprung

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Bild: KAI PFAFFENBACH/REUTERS

Kombiniert man Xherdan Shaqiri mit Simon Ammann so erhält man Daniela Iraschko. Die Österreicherin kickt in der in der heimischen Bundesliga beim FC Wacker Innsbruck und wurde dort dreimal Vizemeisterin. Noch erfolgreicher präsentiert sich 32-Jährige in den Gefilden Simon Ammanns. Im Skispringen triumphierte sie in der letzten Saison im Gesamtweltcup, wurde 2011 in Oslo Weltmeisterin auf der Normalschanze in Oslo und erreichte bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 den zweiten Platz.

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