Im Nordwesten Mexikos sind 80 Schulen geschlossen worden, weil Schwefelsäure aus einer der weltgrössten Kupferminen in einen angrenzenden Fluss gesickert ist. Für rund 5000 Schüler fällt der Unterricht in dieser Woche aus.
Bei den geschlossenen Schulen gibt es entweder Wassermangel oder sie liegen zu nahe am Fluss, wie der Zivilschutz des Bundesstaats Sonora am Montag mitteilte. Aus einem Auffangbehälter der Buenavista-Mine waren am 8. August rund 40'000 Kubikmeter Schwefelsäure ausgelaufen, mit deren Hilfe normalerweise Kupfer von Erzen gereinigt wird.
Nach der Panne hatte sich der benachbarte Fluss auf einer Länge von 60 Kilometern orange verfärbt, 20'000 Bewohnern in sieben Ortschaften wurde aus Sicherheitsgründen das Wasser abgedreht. Ersatzweise wurden vier Millionen Liter Trinkwasser verteilt.
Die Bergbaugesellschaft liess zwar tonnenweise Kalk in den Fluss kippen, um die Säure zu neutralisieren. Experten warnen jedoch weiterhin vor Gesundheitsrisiken, weil Schwefelsäure Schwermetalle im Erdboden freisetzen kann. Für Anwohner bestehe daher erhöhte Krebsgefahr, auch genetische Schäden und Entwicklungsprobleme bei Kindern seien nicht auszuschliessen.
Die vom Bergbaukonzern Grupo Mexico betriebene Mine produziert jährlich 200'000 Tonnen Kupfer. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft droht dem Unternehmen wegen der Wasserverseuchung eine Geldstrafe von umgerechnet rund 205'000 Franken. (sda/afp)