Donald Trump ist wieder weg. Und in Europa ist man sich nach der ersten Auslandsreise des US-Präsidenten klar geworden, gute dass die USA auf absehbare Zeit kein verlässlicher Partner mehr ist.
Angela Merkel stellte gestern fest: «Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei. Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen.»
#Merkel will sich nach dem #G7-Gipfel nicht mehr auf die USA als Partner verlassen: "Wir müssen selber für unsere Zukunft kämpfen". pic.twitter.com/h3B8DTLi7W
— BR24 (@BR24) 28. Mai 2017
Merkel bezeichnete die Verhandlungen ums Pariser Klimaabkommen als «unzufriedenstellend». Donald Trump wollte sich während des G7-Gipfels noch nicht festlegen, ob die USA dem Vertragswerk treu bleiben werden.
Nun scheint es, als würde die Gesundheit unseres Planeten zu grossen Stücken von einem Menschen abhängen, der die Klimaerwärmung einst als Lüge abstempelte. Auf Twitter verkündete der US-Präsident im Reality-TV-Show-Stil, dass er sich nächste Woche entscheiden werde.
I will make my final decision on the Paris Accord next week!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 27. Mai 2017
Die Differenzen zwischen den USA und den europäischen Partnern wurden ein erstes Mal richtig ersichtlich, als Donald Trump die NATO-Mitglieder in aller Deutlichkeit dafür rügte, dass sie ihren Zahlungen nicht nachkommen würden.
*Look at their faces* and the whispering as Trump admonishes leaders over NATO financial obligations. pic.twitter.com/gLCYgKTdi3
— Bradd Jaffy (@BraddJaffy) 25. Mai 2017
Hat der Riss zwischen Europa und den USA bereits historische Züge angenommen?
Since 1945, the supreme strategic goal in Europe of the USSR and then Russia was the severing of the US-German alliance. Trump delivered.
— David Frum (@davidfrum) 28. Mai 2017
Lethargisch geben sich die europäischen Staatschefs jedenfalls nicht. Ziemlich kämpferisch trat vor allem Emmanuel Macron auf, der mit seinem festen Handruck gleich einmal den Tarif bekannt gab. «So verschafft man sich Respekt», meinte er dazu. Von Defätismus keine Spur.
Trump meets his handshake match in Macron https://t.co/Ys3S4wChX1 pic.twitter.com/OApBZEWB5X
— Bloomberg (@business) 25. Mai 2017
Bereits legendär ist auch Macrons eleganter Schlenker in Richtung Angela Merkel, um Donald Trump auszuweichen.
Für mich die Szene von Trumps Reise. pic.twitter.com/G2AcbXD3xg
— Veit Medick (@vmedick) 28. Mai 2017
Melania Trump ging dem präsidialen Händedruck ebenfalls recht stylisch aus dem Weg.
Unvergessen natürlich auch Trumps Schubser, um beim Photo-Shooting in die vorderste Reihe zu gelangen.
You tiny, tiny, tiny little man.
— J.K. Rowling (@jk_rowling) 25. Mai 2017
pic.twitter.com/mP3mad6cMt
Trumps Reise liess nicht nur die europäischen Staats- und Regierungschefs enttäuscht zurück, sondern auch die Entwicklungsgruppen. Die G7 machten keine neuen Finanzzusagen zur Bekämpfung von Hungersnöten in Afrika.
#G7 leaders on the beach keeping refugees and migrants away: this is not the way to deal with #migration #G7act pic.twitter.com/OwZ3NnyJ0b
— Oxfam International (@Oxfam) 27. Mai 2017
Einen guten Draht hat Trump indes zu den Öl-Scheichs in Saudi-Arabien gefunden. Der US-Präsident wickelte einen milliardenschweren Waffen-Export-Deal ab und liess sich sogar zu einem Tänzchen hinreissen.
Donald Trump joins in on traditional sword dance in Saudi Arabia as part of his first foreign trip as US president https://t.co/NBIvrIWEeM pic.twitter.com/sCUVfmZF7y
— BBC News (World) (@BBCWorld) 21. Mai 2017
Saudi-Arabien kam denn auch in Trumps Anti-Terrorismus-Plan fein weg. Als Hauptbösewicht machte der 70-Jährige den Iran aus. Dies entbehrt sämtlicher Logik. US-Journalist Fareed Zakaria zeigt dir in nur knapp fünf Minuten, weshalb:
For 5 decades, Saudi Arabia has "spread a narrow, puritanical and intolerant version of Islam," says @FareedZakaria https://t.co/jtDLELhlh3
— CNN (@CNN) 28. Mai 2017
Für Aufsehen sorgte auch Trumps Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Der Präsident fand den Besuch «so amazing».
.@realDonaldTrump vs. @BarackObama at Yad Vashem. Starkly different. pic.twitter.com/DqvI7t7Ed0
— Emily C. Singer (@CahnEmily) 23. Mai 2017
Womit wir auch schon bei der Satire angelangt sind.
"Who paid for you?" he whispered. But the old wall keeps her secrets. pic.twitter.com/xplQhXvzQ3
— Jackie Jennings (@ohhijackie) 22. Mai 2017
Zu Tausenden rasselten dieser Tage Tweets durchs Netz, die den US-Präsidenten aufs Korn nahmen.
#G7
— The invisible man (@invisibleman_17) 28. Mai 2017
Who made this..???? pic.twitter.com/pFEkeJPne7
Gnihihi.
Ich lache gerade Tränen. #TRUMP #POPEpic.twitter.com/LS2n8IIFrE
— Ali Utlu (@AliCologne) 25. Mai 2017
TRUMP WAS HERE! Die morgige Titelseite der @tazgezwitscher. (via @mediummagazin) pic.twitter.com/MQSZwkKN58
— Daniel Drepper (@danieldrepper) 28. Mai 2017
(cma)
Keiner nimmt Trump ernst.
An die Firmen, die sich winden um ja nicht das USA Geschäft zu vermasseln, werdet erwachsen, Trump wird tun was er will und das ist nicht vorhersehbar. Eure einzige Möglichkeit wäre das Geschäft in die USA zu verlagern. Überlegt aber, welche Märkte ihr dabei verlieren könntet.