Beim deutschen Inlandgeheimdienst, dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), hat sich ein Islamist eingeschlichen. Dem Mann, einem deutschen Staatsbürger, werde «vorgeworfen, sich im Internet unter falschem Namen islamistisch geäussert und in Internetchats Amtsinterna preisgegeben zu haben», sagte eine BfV-Sprecherin am Dienstagabend.
Gegen den Mann sei Haftbefehl ergangen, sagte die Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Es gebe bislang keine Belege für eine konkrete Gefahr für die Sicherheit des BfV und seiner Mitarbeiter, sagte die Sprecherin. Der Mann sei erst vor Kurzem eingestellt worden und habe sich während der Ausbildung und in seinem Einsatzbereich «unauffällig verhalten».
Die Zeitung «Die Welt» berichtet, nach Informationen aus Sicherheitskreisen habe der Beschuldigte geplant, einen Bombenanschlag in der Zentrale des Bundesamtes in Köln zu verüben.
In seiner Vernehmung habe sich der Beschuldigte zu seinen Anschlagsplänen bekannt und gesagt, diese seien «im Sinne Allahs» gewesen. Ob er etwa bereits Sprengstoff oder ähnliches organisiert habe, sei nicht bekannt, hiess es in dem Zeitungsbericht weiter.
Die «Welt» schrieb, der 51-jährige deutsche Staatsbürger habe im Internet unter falschem Namen angeboten, weitere sensible Informationen preiszugeben, die zu einer Gefährdung des Amtes hätten führen können. Das Magazin «Der Spiegel» berichtete am Dienstag, dass in dem Fall die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittele. Die Behörden seien dem Mann vor etwa vier Wochen auf die Schliche gekommen. (sda/afp)