Die Wut ist gross, in Nizza, wo heute eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer des Attentats vom Freitag abgehalten wurde. Dort, wo der Attentäter Mohamed Lahouaiej-Bouhlel erschossen wurde, haben wütende Franzosen eine Art Denkmal eingerichtet: Steine, Papier, Abfall und Zigarettenkippen liegen am Boden, jemand hat das Wort «Assassin» («Mörder») in Grossbuchstaben auf den Asphalt geschrieben.
'Assassin.' #Nice residents mark spot of a murder with spit, stones, cigarettes and anti-ISIS messages. https://t.co/QyHS1c7GTU
— Jack Moore (@JFXM) 17. Juli 2016
Und immer wieder beugen sich Vorbeigehende über dieses «Mahnmal» und spucken voller Verachtung darauf.
Anger where Nice attacker was killed. People throw trash and spit. Never seen aggression like this after an attack. pic.twitter.com/G0UPSy4Voq
— Michael Birnbaum (@michaelbirnbaum) 18. Juli 2016
People throw rocks and spit where the Nice attacker was shot dead pic.twitter.com/wjhXJHzYTl
— Max Foster (@MaxFosterCNN) 18. Juli 2016
Auch gegenüber der Regierung äusserten manche Franzosen ihren Unmut: Der französische Regierungschef Manuel Valls wurde vor und nach der Schweigeminute ausgebuht. Einige Teilnehmer bedachten ausser dem Premierminister auch weitere Regierungsvertreter mit Unmutsäusserungen. Feuerwehrleute und Rettungskräfte erhielten dagegen Applaus, wie der Sender BFMTV berichtete.
In Frankreich wird derzeit heftig darüber diskutiert, ob die Behörden genug für den Schutz der Bevölkerung vor Terrorangriffen getan haben.
Auch im Rest des Landes hielten Menschen inne. Präsident François Hollande nahm im Pariser Innenministerium an der Seite von Vertretern der Sicherheitskräfte an der Schweigeminute teil. Seit Samstag galt in Frankreich eine dreitägige Staatstrauer, an offiziellen Gebäuden hingen die Fahnen auf Halbmast.(dhr/sda)