Die Identität von Sozialhilfeempfängern ist streng vertraulich – nur autorisierte Mitarbeiter haben in den Gemeinden Zugriff auf diese Daten.
Wie der «Blick» berichtete, gelangte in der Freiämter Gemeinde Boswil nun trotzdem eine aktuelle Liste mit Sozialhilfeempfängern öffentlich in Umlauf. Darauf stehen 27 Einwohner namentlich und mit Alter – 21 davon beziehen Sozialhilfe.
Eine Sozialhilfeempfängerin hatte die Liste versehentlich zugeschickt bekommen, nachdem sie von der Gemeinde Informationen zu ihrem Fall verlangte.
«Mir ging sofort durch den Kopf, wer die Liste wohl sonst noch erhalten hat», sagte sie gegenüber dem «Blick». So etwas dürfe nicht passieren. Die Betroffene glaubt, dass die Personen vom Amt überfordert seien.
Beatrice Villiger, die Leiterin der Abteilung Soziale Dienste in Boswil, nimmt Stellung: «Uns ist bewusst, dass uns hier ein einmaliger Fehler unterlaufen ist, der so keinesfalls hätte passieren dürfen», schreibt sie gegenüber «Blick» und entschuldigt sich im Namen der ganzen Abteilung.
Es ist unklar, ob weitere Personen auf der Liste über den Datenumlauf informiert wurden. Doch die Leiterin erklärte, es seien bereits erforderliche Massnahmen eingeleitet worden, um einen solchen Fehler zukünftig zu verhindern. Das Amt würde grossen Wert auf Datenschutz und Schweigepflicht legen.
Die Daten-Panne in Boswil ist kein Einzelfall. Bereits im Dezember 2017 wurden auf der Gemeindewebsite von Effingen versehentlich Namen veröffentlicht, die Sozialhilfe beziehen. Ein aufmerksamer Bürger hatte das Versehen entdeckt und dem kantonalen Gemeindeinspektorat gemeldet.