Lieber allein auf dem Stein, als mit flauem Bauch am Familienschlauch. kafi freitag
FragFrauFreitag
Liebe Frau Freitag, seit rund einem halben Jahr bin ich glücklich in einer Beziehung. Doch was mich stört, sind die langen (meist einen ganzen Tag lang) und häufigen (1x pro Monat) Feste seiner Familie. Geburtstag, Brunchen, Familienfeste ... Ich möchte nicht immer dabei sein. Wie kann ich mich höflich, ich möchte ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen ;), abmelden? Denn ich merke bereits jetzt, meine häufige Abwesenheit stört schon einige Familienmitglieder ... Danke und einen schönen Sommer, Dana, 25
21.06.2017, 21:0923.06.2017, 10:17
Folge mir
Liebe Dana
Schön, dass Sie mit dieser Frage an mich gelangen. Wie Sie sich sicherlich denken können, bin ich der Schrecken jeder Schwiegerfamilie. Ich erinnere mich noch bildlich an das Drama, als ich vor vielen, vielen Jahren einmal verweigert habe zu einem grossen Enkeltreffen in Deutschland mitzufahren. Man hätte mich enterbt, wenn es etwas zum Enterben gegeben hätte. Kurze Zeit habe ich daran gezweifelt, ob sich die Welt weiterdrehen würde. Aber rückblickend hat sie sich weitergedreht, auch ohne mich am Enkeltreffen.
Und sie dreht sich auch mit einem Arschloch im Weissen Haus weiter. Sie scheint insgesamt recht robust zu sein, kann ich daraus folgern. Insofern brauchen Sie sich nicht allzu viele Sorgen zu machen. Überhaupt ist es hauptsächlich eine Einstellungssache: Sie sind eine Beziehung mit einem Mann eingegangen, haben aber nirgendwo unterschrieben, damit die Leibeigene seiner Stammfamilie zu sein. Es ist falsch verstandene Liebe, wenn man sich sowas antut, obwohl es einem nicht gut geht dabei. Das bereichert auf Zeit keine Paarbeziehung, sondern wird sie früher oder später killen.
Sagen Sie klipp und klar, dass Sie nur jedes fünfte Mal dabei sein werden, man wird sich daran gewöhnen, wüki. Und wenn nicht, benehmen Sie sich doch einfach einmal so, dass man sich wünschen wird, Sie wären nur jedes fünfte Mal dabei.
Ganz herzlich, Ihre Kafi.
Fragen an Frau Freitag?
Hier stellen! Kafi Freitag (41!) beantwortet auf ihrem Blog
Frag Frau Freitag Alltagsfragen ihrer Leserschaft. Daneben ist sie Mitbegründerin einer neuen Plattform für Frauen:
Tribute.
Im analogen Leben führt sie eine Praxis für prozessorientiertes Coaching (
Freitag Coaching) und fotografiert leidenschaftlich gern. Sie lebt mit ihrem 12-jährigen Sohn in Zürich.
Haben Sie Artikel von FRAG FRAU FREITAG verpasst?
Sälber tschuld! Hier nachlesen! Das könnte dich auch interessieren:
Das könnte dich auch noch interessieren:
Ich war für ein Wochenende in Davos und habe eine kleine Analyse und eine Nummer für euch mitgebracht.
Wer in Zürich jemanden kennenlernen will, so im echten Leben, in einer Bar oder einem Club, ich rede hier nicht von den ganz verrückten Dingen, die nur in Filmen passieren, wo sich Leute am helllichten Tag auf dem Trottoir kreuzen und so verzaubert sind, dass sie umdrehen und einander auf der Stelle ehelichen, nein, ich rede hier vom billigbanalen, promillebedingten Ansprechen an Orten, wo man sich kaum sieht und hört, davon rede ich, und auch das passiert in Zürich nie. Mir nicht, meinen Freundinnen und Freunden nicht und dir ganz bestimmt auch nicht. Ausser vielleicht, du siehst aus wie Jennifer Lawrence. Aber wer sieht schon aus wie Jennifer Lawrence? Eben.