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NHL: Die wichtigsten Fragen und Antworten zum geplanten Saisonstart

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Die Tampa Bay Lightning starten als Titelverteidiger in die neue Saison.Bild: keystone

NHL-Saisonstart im Januar bestätigt! Wir beantworten die 8 wichtigsten Fragen

Seit kurzem ist definitiv klar: Am 13. Januar beginnt die neue NHL-Saison. Teambesitzer und Spielergewerkschaft haben wichtige Fragen klären können. Wir sagen dir, was du vor dem Start wissen musst.
22.12.2020, 08:18
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Wann geht es los?

Die neue NHL-Saison startet definitiv am 13. Januar. Die Liga hat sich vor kurzem mit den Spielern darauf geeinigt, dass die Saison 56 Regular-Season-Spiele umfassen soll. Am 31. Dezember dürfen die sieben Teams, die nicht in den Playoffs waren ihre Trainingslager öffnen, alle anderen Mannschaften erst am 3. Januar. Die Vorbereitung ist damit deutlich kürzer als sonst. Auf Testspiele wird komplett verzichtet, es geht also gleich mit Ernstkämpfen los.

Weitere wichtige Daten der NHL-Saison:

  • 11. Februar: Unterschrifts-Deadline für vertragslose Spieler. Wer bis dann keinen Vertrag hat, kann diese NHL-Saison keine Spiele mehr bestreiten.
  • 12. März: Ab diesem Datum dürfen Vertragsverlängerungen für die Saison 2021/22 abgeschlossen werden.
  • 12. April: Trade-Deadline.
  • 8. Mai: Ende der Regular Season.
  • 11. Mai: Geplanter Playoff-Start.
  • 15. Juli: Spätmöglichstes Datum für das Ende des Stanley-Cup-Finals.
  • 21. Juli: Seattle Expansion Draft.
  • 23. und 24. Juli: NHL Entry Draft.
  • 28. Juli: Free Agency.

Damit soll es möglich sein, ab 2021/22 wieder zum gewohnten Saisonstart im Oktober zurückzukehren. Der genaue Spielplan ist noch nicht bekannt, dürfte aber demnächst publiziert werden.

Wie wird gespielt?

Wie bereits erwähnt wird die Regular Season 56 statt wie normalerweise 82 Spiele umfassen. Die Teams wurden in vier neue Divisions aufgeteilt und gespielt wird nur innerhalb dieser Divisions, damit etwas weniger gereist werden muss.

Die Divisions für die Saison 2020/21:

NHL-Divisions Saison 2020/21
Bild: nhl

Die kanadischen Teams reisen nie in die USA, sondern tragen die Regular Season untereinander aus. Das hat zur Folge, dass sie gegen gewisse Teams neun oder zehn Mal spielen. In den anderen Divisions tritt jedes Team je acht Mal gegen die anderen Gegner an.

Wie werden die Playoffs geplant?

In die Playoffs schaffen es die vier bestplatzierten Teams jeder Division. Das sorgt natürlich für ein leichtes Ungleichgewicht. In den schwächeren North und West Divisions ist es einfacher, den Sprung in die Playoffs zu schaffen, als in der extrem stark besetzten East Division.

Die Playoffs sollen über vier Runden gehen, wobei die ersten zwei Runden jeweils auch nur innerhalb der Division gespielt werden. Das bedeutet, dass jede der vier Divisions jeweils einen Stanley-Cup-Halbfinalisten stellt.

Wo wird gespielt?

Anders als noch bei den Playoffs im Sommer kommt in der Regular Season keine «Bubble» zum Einsatz. Die Teams spielen in ihren jeweiligen Heimstadien – zumindest die meisten. Noch etwas unklar ist die Situation bei den San Jose Sharks. Das Santa-Clary-County in Kalifornien befindet sich in einem rigorosen Lockdown. Die Sharks tragen ihr Trainingslager deshalb auswärts in Scottsdale/Arizona aus. Gut möglich, dass sie auch dort in die Saison starten.

Ebenfalls ein Diskussionspunkt ist Vancouver. Die Provinz British Columbia hat noch kein grünes Licht gegeben, dass die Canucks ihre Spiele auch tatsächlich in Vancouver austragen dürfen. Zur Diskussion steht ein temporärer Umzug nach Edmonton.

Wenn ein NHL-Team tatsächlich umziehen müsste, kriegen die Spieler für sich und ihre Familien in der entsprechenden Stadt ein Hotelzimmer und einen Mietwagen.

Sind Zuschauer erlaubt?

Es gibt kein generelles Zuschauerverbot. Je nach epidemiologischer Lage am Austragungsort können bei den Spielen auch Fans dabei sein. Aktuell scheinen aber nur die Florida Panthers und die Dallas Stars mit einigen wenigen Zuschauern zu planen.

An NHL logo is shown along with empty seats prior to NHL Eastern Conference Stanley Cup playoff hockey action between the Washington Capitals and New York Islanders in Toronto, Friday, Aug. 14, 2020.  ...
Die NHL-Stadien dürften mehrheitlich leer bleiben.Bild: keystone

Wie sehen die Mannschaften aus?

Aufgrund der unberechenbaren Situation mit Covid-19 sind die Teams in dieser Saison etwas grösser, als man sich das gewohnt ist. Damit bei positiven Tests nicht plötzlich eine Rumpfmannschaft antreten muss, darf jedes Team vier bis sechs Reservespieler dabei haben – man nennt diese Reserve «Taxi Squads».

Spieler in diesen «Taxi Squads» dürfen mit den NHL-Teams trainieren, können aber in dieser Zeit nicht in der AHL eingesetzt werden. Mit diesem System will die NHL ein ständiges Hin- und Herreisen zwischen NHL und AHL verhindern. Die Spieler in den «Taxi Squads» verdienen den AHL-Lohn (sofern sie über einen Zweiweg-Vertrag verfügen) und zählen nicht gegen den Salary Cap.

Apropos Aussehen: Die Retro-Trikots der NHL-Saison 2020/21

Müssen die Spieler mitmachen?

Nein. Wie schon bei den Playoffs sind die Spieler nicht verpflichtet, an der neuen Saison teilzunehmen. Sie müssen sich aber bis zum 24. Dezember (Teams, die 2019/20 nicht in den Playoffs waren) oder bis zum 31. Dezember (Playoff-Teams) entscheiden.

Wenn ein Spieler sich entscheidet, in der kommenden Saison nicht zu spielen, wird er allerdings auch nicht bezahlt. Und das Team hat die Möglichkeit, den Vertrag des Spielers wegen der verlorenen Saison um ein weiteres Jahr zu verlängern.

Sind die National-League-Leihspieler schon wieder in Nordamerika?

Die meisten Spieler, die von einem NHL-Team ausgeliehen wurden, sind bereits wieder abgereist. Joe Thornton (Davos/Toronto) und Erik Brännström (Langnau/Ottawa) haben die Schweiz schon vor einigen Tagen verlassen. Ryan McLeod (Zug/Edmonton) folgte wenig später. Marco Rossi (Zürich/Minnesota) und Simon Knak (Davos/Portland) bestreiten demnächst die U20-WM. Zuletzt wurden auch Pius Suter (Zürich/Chicago), Gaëtan Haas (Bern/Edmonton) und Philipp Kurashev (Lugano/Chicago) nach Nordamerika zurückbeordert.

Berns Gaetan Haas im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern und den SC Rapperswil Jona Lakers, am Mittwoch, 16. Dezember 2020, in der PostFinance Arena in Bern. (KEYSTO ...
Gaetan Haas ist aus Bern abgereist.Bild: keystone

Nur Denis Malgin (Lausanne/Toronto) weilt derzeit noch in der Schweiz. Zudem wurde bekannt, dass Verteidiger Tim Berni (Columbus) die ganze restliche Saison an die ZSC Lions ausgeliehen bleibt.

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bokl
22.12.2020 09:33registriert Februar 2014
"Alle Teams müssen weniger reisen, nur nicht Vancouver, dass liegt am falschen Ufer!"
358
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Zum Kommentar
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eye love two hockey
22.12.2020 10:24registriert Januar 2018
Zum drittletzten Punkt "Wie sehen die Mannschaften aus?" noch eine kleine Anmerkung:

Die Spieler im Taxi Squad zählen sehr wohl zum Cap. Und zwar so, wie wenn sie in der AHL wären.

Macht ja auch Sinn... Sonst könnten ja alle Teams, die aktuell sehr nahe and der Cap-Obergrenze (oder sogar darüber) sind einfach die ganze Saison ihre Problemspieler (resp. deren Verträge) ins Taxi squad abschieben und hätten so quasi einen Freipass um den Cap zu umgehen.

Ansonsten eine super Zusammenfassung, vielen Dank Adrian :)
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Von Allmen
22.12.2020 08:45registriert Februar 2020
Ist Haas wirklich bereits abgereist, oder befindet er sich noch bis 28. Dez in Quarantäne? Er hat zuletzt ja noch mit dem SCB gespielt. Unter anderem gegen Ajoie welche beide viele positiv getestete Spieler haben. Bei der Ankunft in Kanada folgt meines Wissens dann nochmals eine Quarantäne.....
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