Schweiz
Romandie

Transsexuelle am Genfersee vergewaltigt – lange Haftstrafen bestätigt

Später verstorbene Transsexuelle am Genfersee vergewaltigt – lange Haftstrafen bestätigt

05.09.2019, 14:0905.09.2019, 14:12
Mehr «Schweiz»
ARCHIVBILD - BEZUEGLICH TOT AUFGEFUNDENER 19-JAEHRIGER IN ZUERCHER GEFAENGNIS - Das provisorische Polizeigefaengnis des Kantons auf der Kasernenwiese ist bis Ende 2011 bewilligt, aufgenommen am Mittwo ...
Bild: KEYSTONE

Die Rekurse von zwei Männern, die im März 2018 in Vevey VD eine junge Frau missbraucht haben, sind vom Waadtländer Kantonsgericht abgewiesen worden. Der leblose Körper der Transsexuellen war im Genfersee gefunden worden.

Die beiden Täter waren in erster Instanz zu Freiheitsstrafen von vier beziehungsweise viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Kantonsgericht bestätigte diese Strafen, wie die Anwälte der Angeklagten und die Staatsanwaltschaft Donnerstag mitteilten.

Zwei der vier verurteilten Asylbewerber hatten gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung eingelegt. Die von der Verteidigung vorgebrachten Argumente - insbesondere, dass das Opfer tatsächlich habe Selbstmord begehen wollen und dass es seine Angreifer hätte abweisen können - wies das Kantonsgericht bei der Berufungsverhandlung am Montag zurück.

Weiterzug ans Bundesgericht

Der Staatsanwalt sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage, er sei «sehr zufrieden mit diesem Urteil», von dem bislang nur das Dispositiv vorliegt. Einer der Anwälte der Angeklagten, Eric Stauffacher, äusserte dagegen sein «Missverständnis» über das Urteil. Es sei wahrscheinlich, dass die Verteidigung den Fall ans Bundesgericht weiterziehen werde.

Das Bezirksgericht Waadt Ost hatte im März vier Personen zu Strafen von drei bis viereinhalb Jahren verurteilt. Sie wurden des sexuellen Missbrauchs einer nicht urteilsfähigen Person in erschwerenden Umständen und als Gemeinschaftstat für schuldig gesprochen.

Den Verurteilten müsse klar gewesen sein, dass die junge Frau so stark alkoholisiert war, dass sie keinen Widerstand mehr habe leisten können. Zudem hatte sie Antidepressiva konsumiert.

Als Sexualobjekt behandelt

Das Gericht war überzeugt, dass das Opfer keine Entscheidungsfähigkeit mehr hatte und dass die vier Nordafrikaner im Alter von 26 bis 32 Jahren dies wussten. Die Täter hätten die 27-jährige Frau missbraucht und als Sexualobjekt behandelt.

Nach den Übergriffen liessen sie ihr Opfer allein am Ufer des Genfersees zurück, der zum Tatzeitpunkt - am 7. März 2018 - sieben Grad warm war.

Die Leiche wurde am anderen Morgen von einer Spaziergängerin gefunden. Auf dem Körper der Frau wurden Spermaspuren von zwei Männern gefunden. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
14 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
saaam
05.09.2019 14:44registriert Juni 2015
Ich begreife immer noch nicht, wie es möglich ist, dass unser Rechtssystem für solch abscheuliche Taten so kurze Haftstrafen vorsieht.
3458
Melden
Zum Kommentar
avatar
Macrönli
05.09.2019 17:31registriert April 2018
Hab ich mich in der Höhe der Haftstrafe verlesen oder?
1697
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spirulina
05.09.2019 16:06registriert Februar 2019
Abscheulich. Eigentlich bin ich politisch eher links, aber in solchen Fällen wünsche ich mir eine sofortige Ausschaffung.
1628
Melden
Zum Kommentar
14
Darum haben die SBB jetzt einen grünen Sekunden-Zeiger

Die SBB wollen grüner werden. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 halbiert werden. Ausserdem sollen die Züge so bald wie möglich nur noch mit erneuerbarer Energie fahren. Damit dies gelingt und die Bahn, neben dem Langsamverkehr, das klimafreundlichste Verkehrsmittel bleibt, laufen mehr als 200 Nachhaltigkeitsprojekte.

Zur Story