Diego Costa befindet sich im Moment in seinem Geburtsland Brasilien. Dort hält er sich fit und weigert sich, nach England zurückzukehren. Nach eigenen Angaben wartet der Stürmer dort darauf, dass Chelsea ihn zum Wechsel frei gibt.
Obwohl Costa mit 20 Toren in der vergangenen Saison Chelseas bester Torschütze war, hat ihn Trainer Antonio Conte aussortiert. Der spanische Nationalspieler ist besonders sauer auf den Trainer, weil dieser ihm die Neuigkeit im Juni per SMS mitgeteilt hat. «Es gibt Wege, wie man so etwas tun kann – aber nicht per SMS. Du solltest es einem ehrlich ins Gesicht sagen», sagt Costa gegenüber der englischen «Daily Mail».
Diego Costa ist seit Juni wütend auf seinen Trainer. Dennoch nimmt die Geschichte erst jetzt in den Medien so richtig Fahrt auf. Weshalb? Der 28-Jährige stand vor Kurzem der «Daily Mail» Red und Antwort und machte einige bemerkenswerte Aussagen. Costa sagt unter anderem, Chelsea habe ihn «wie einen Kriminellen» behandelt und schliesst sogar rechtliche Schritte gegen den Verein nicht aus. Zudem tritt er gegen Antonio Conte nach und bezeichnet ihn «sehr distanziert» und «uncharismatisch».
Costa will zurück zu Atlético Madrid, zurück zu dem Klub, bei dem er den grossen Durchbruch schaffte. Und für ihn gibt es nur diese eine Option. «Wenn ich gehe, dann zu dem Klub, zu dem ich will – nicht zu dem, der am meisten zahlt», sagt der Wahlspanier.
Es gibt da nur ein Problem: Atlético wurde von der UEFA mit einer Transfersperre belegt. Selbst wenn ein Wechsel noch im Sommer-Transferfenster abgeschlossen werden kann, dürfte Costa erst ab Januar 2018 für die Spanier auflaufen. Ein Fakt, der dem Spieler nach eigenen Angaben egal ist. Er will in erster Linie weg von Chelsea.
Angeblich sind die Londoner auf Wiedergutmachung aus – allerdings zu ihren Bedingungen. Zwar plant der englische Meister auch vorerst weiterhin ohne Costa, dennoch soll der Stürmer nach England zurückkehren und dort mit der Reserve mittrainieren. Wie der «Guardian» schreibt, soll er sich fit halten und – überraschenderweise – jederzeit bereit sein für einen Einsatz mit der ersten Mannschaft.
Möglicherweise hat der letzte Punkt damit zu tun, dass es Chelsea nicht gelang, Romelu Lukaku zu holen. Der Belgier wäre der absolute Wunschtransfer von Antonio Conte gewesen. Stattdessen müssen die «Blues» mit Alvaro Morata «Vorlieb nehmen»,
Atlético ist an einer Rückkehr Costas interessiert. Der «Independent» schreibt, dass die Spanier bereit sind, mehr als 43 Millionen Euro für den Stürmerstar zu zahlen. Da der 28-Jährige bis im Januar nicht berechtigt wäre, tatsächlich für den Verein zu spielen, haben die Madrilenen bereits ein individuelles Trainigs- und Fitnessprogramm zusammengestellt. Dieses Programm sieht individuelle Einheiten mit Oscar 'El Profe' Ortega, dem berühmten Fitnesstrainer Atléticos vor.
Das ist derzeit noch offen. Atlético Madrid hofft, den Wechsel noch vor dem Ende des Transferfensters abzuwickeln. Allerdings können sie im Moment nur zuschauen, wie Costa und Chelsea um Macht ringen. Der Stürmer selbst hat zwei Optionen: Erstens, weiterhin komplett auf Barrikade gehen und hoffen, dass Chelsea irgendwann genug hat und ihn freigibt. Oder zweitens, einlenken, nach England zurückkehren und so mit einer guten Geste Chelsea überzeugen, ihn gehen zu lassen.