Schweiz
Gesundheit

Der Schweiz droht schwerste Grippeepidemie der letzten 10 Jahre.

Fast 100‘000 Praxis-Besuche seit Winterbeginn: Der Schweiz droht eine der schwersten Grippeepidemien der letzten 10 Jahre.
Fast 100‘000 Praxis-Besuche seit Winterbeginn: Der Schweiz droht eine der schwersten Grippeepidemien der letzten 10 Jahre.
Bild: AP

Schon mehr als 100'000 Infizierte: Der Schweiz droht eine schwere Grippe-Epidemie

Die Grippe hat die Schweiz fest im Griff. Besonders in den vergangenen zwei Wochen hat die Zahl der Infizierten stark zugenommen.
21.02.2016, 16:2022.02.2016, 06:10
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Allein im Februar haben 47'250 Menschen mit Grippesymptomen einen Arzt aufgesucht. Das zeigen die neusten Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit, die von der «Schweiz am Sonntag» publiziert wurden.

Insgesamt registriert das BAG fast 100‘000 Praxis-Besuche seit Winterbeginn. «Wir verzeichnen eine mittelstarke Grippeepidemie», sagt Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim BAG zur Zeitung «Schweiz am Sonntag».

Aber: «Nehmen die Infektionen weiter so stark zu wie im Februar, könnten wir eine der schwersten Grippeepidemien der letzten 10 Jahre erleben.»

Junge Menschen am schwersten betroffen

Bereits letztes Jahr war die Grippe besonders hartnäckig. Damals gingen während des ganzen Winters 276‘000 Menschen wegen der Infektionskrankheit zum Arzt.

Doch da nie alle Erkrankten Hilfe suchen, weiss auch das BAG nicht, wie viele Personen tatsächlich die Grippe haben oder hatten.

«In Wirklichkeit dürften es x-mal mehr sein, als wir erfassen», sagt Koch. Am stärksten betroffen sind aktuell junge Menschen. Gegen die Influenzaviren geimpft hatten sich diesen Herbst rund 1,2 Millionen Menschen.

«Vor allem bei den über 65-Jährigen stellen wir eine höhere Akzeptanz als noch vor ein paar Jahren fest», sagt Koch.

So sind mittlerweile über 60 Prozent der Senioren geimpft. «Das ist erfreulich, doch es reicht noch nicht, um vor allem die sehr alten und schwachen Menschen zu schützen.»

Jetzt auf

Wichtig sei, dass sich sämtliche Bezugspersonen von Hochaltrigen impfen. Also angefangen vom Pflegepersonal über die Coiffeuse bis hin zum Enkelkind. «Die Vorbehalte sind hierzulande allerdings noch immer gross.» So hat die Schweiz eine der tiefsten Impfraten in Europa.

Unverständlich für Koch ist vor allem, dass nur knapp 20 Prozent des Gesundheitspersonals geimpft sind.

Die Folge der niedrigen Impfrate: Jedes Jahr müssen bis zu 5000 Grippekranke ins Spital. 1500 Menschen sterben. (az)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Maya Eldorado
21.02.2016 16:42registriert Januar 2014
Ach, immer diese Grippe-Hysterie.
Ich werde nun diesen Sommer 69 und habe mich noch nie gegen Grippe impfen lassen - und das wird auch so bleiben.
Ich hatte in meinem Leben schon etwa gefühlte 2 oder 3 mal die Grippe. Die Bettruhe hat mir gut getan.

Wenn ich alt und schwach bin, habe ich nichts gegen eine Grippe einzuwenden, die mich vielleicht für immer einschlafen lässt.
Ich will nicht selbstbestimmt meinen Tod bestimmen. Ich will aber auch nicht im Alter um jeden Tag kämpfen zur Lebensverlängerung.
Das Schicksal hat schon seinen Sinn. Und ich möchte mich dem nicht entgegenstellen.
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giguu
21.02.2016 17:02registriert Dezember 2015
warum gehen leute wegen einer grippe zum arzt? ich habe jeden winter grippe, trinke tee und bin 4-5 tage später wieder fit. wozu zum doktor rennen? vielen dank all denen, die unsere kk prämien damit in die höhe treiben. trinkt tee und schluckt meinetwegen medis! bald kann man sich die prämie nicht mehr leisten, wenn das so weitergeht!

ach gott, ich höre mich an, wie ein wutburger, sorry :)
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