Der Bundesrat soll prüfen, wie hoch die Kosten für Unternehmen bei einer Einführung des Nährwert-Indikators Nutri-Score wären. Der Nationalrat hat am Donnerstag ein entsprechendes Postulat seiner Gesundheitskommission an den Bundesrat überwiesen.
Der Entscheid fiel knapp mit 94 zu 90 Stimmen bei 4 Enthaltungen. Der Bundesrat soll nun in einem Bericht die Wirksamkeit von Nutri-Score analysieren.
Dabei handelt es sich um eine auf Ampelfarben basierende Lebensmittelkennzeichnung. Von grün bis rot werden damit Esswaren und Getränke klassifiziert. Ein grünes A soll dabei eher gesunde und ein rotes E eher ungesunde Waren kenntlich machen. Der Nutri-Score wird von den Schweizer Behörden und sechs europäischen Ländern unterstützt.
In der EU wird er derzeit auf freiwilliger Basis angewandt, die Europäische Kommission hat jedoch für Ende 2022 ein einheitliches Kennzeichnungssystem für die gesamte EU angekündigt. Auch in der Schweiz verwenden inzwischen einige Unternehmen den Nutri-Score.
Der Bundesrat empfiehlt das Postulat zur Ablehnung. Eine entsprechende Wirksamkeitsanalyse von Nutri-Score werde vom zuständigen Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen ohnehin vorgenommen. Vor diesem Hintergrund sei ein separater Postulatsbericht nicht erforderlich.
Ähnlich argumentierten die SVP- und die FDP-Fraktion im Nationalrat. Thomas de Courten (SVP/BL) kritisierte zudem, dass der Bericht letztlich auf eine gesetzlich verankerte Ampelpflicht abziele. Eine solche sei im Gegensatz zu freiwilligen Lösungen aber klar abzulehnen. (aeg/sda)