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Italien

Sechs Tote bei Panik in Diskothek bei Ancona

«So darf man nicht sterben»: Sechs Tote nach Rap-Konzert in italienischer Disco

08.12.2018, 09:1108.12.2018, 10:49
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Bei einer Massenpanik von Besuchern einer Disco in der Nähe der italienischen Hafenstadt Ancona an der Adria sind am frühen Samstagmorgen sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache war Reizgas, das die Menschen in Panik versetzte.

Rescuers assist injured people outside a nightclub in Corinaldo, central Italy, early Saturday, Dec. 8, 2018. At least six people, all but one of them minors, were killed and about 35 others injured i ...
Bild: AP/Ancona Today

Bei den Toten handle es sich um drei Mädchen, zwei Knaben sowie eine Frau, die ihre Tochter in die Disco begleitet habe, sagte der Polizeichef der nahegelegenen Stadt Ancona, Oreste Capocasa, am Ort des Zwischenfalls.

Der italienische Innenminister Matteo Salvini hat nach der Massenpanik mit mehreren minderjährigen Toten bei Ancona Aufklärung zugesagt. «Mit 15 Jahren darf man so nicht sterben», sagte Salvini am Samstag und kündigte eine Schweigeminute während einer geplanten Kundgebung seiner Partei in Rom an.

Es sei eine Pflicht, «die Verantwortlichen für die sechs entrissenen Leben zu finden, diejenigen, die aus Boshaftigkeit, Dummheit oder Habgier einen Party-Abend in eine Tragödie verwandelt haben».

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Bild: AP/Vigili Del Fuoco

1000 Besucher – ein einziger Ausgang

Rund 1000 Musikliebhaber hatten sich in der Disco «Lanterna Azzurra» (Blaue Laterne) in Madonna del Piano in der Gemeinde Corinaldo zum Konzert des in Italien beliebten Rappers Sfera Ebbasta eingefunden, als ein Unbekannter in dem Gedränge Reizgas versprühte.

Daraufhin kam es zu Panik in der Disco. Die Menschen drängten zu den Notausgängen, einige von diesen waren aber gesperrt, berichteten Zeugen. Die Personen stürmten daraufhin auf den einzig offenen Ausgang zu. In der daraufhin einsetzenden Panik starben sechs junge Menschen.

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Bild: AP/Vigili Del Fuoco

Nach ersten Medienberichten wurden zudem rund 120 meist junge Menschen verletzt – zehn von ihnen schwer. Sie wurden in die umliegenden Spitäler gebracht. Sanitäter berichteten, viele der Verletzten hätten in dem Gedrängel teils schwere Quetschungen, aber auch Knochenbrüche davongetragen.

Vor der Disco in dem kleinen beschaulichen Ort verkehrten Dutzende von Rettungswagen, Feuerwehren und Polizeifahrzeuge. Die Polizei nahm unmittelbar nach der Versorgung der Verletzten die Ermittlungen zu den Ursachen des Unglücks auf. (sda/dpa/reu)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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maylander
08.12.2018 08:04registriert September 2018
Wenn idiotische Pranks auf nicht umgesetzte Sicherheitsmassnahmen treffen.
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Kong
08.12.2018 08:37registriert Juli 2017
Sehr tragisch und traurig. Der Täter konnte mit der Reaktion nicht rechnen und hielt es wohl für Spass. Ich arbeite öfters im Umfeld grösserer Events. Leider sind gerade bei Gastronomiebetrieben, Hotels oder provisorischen Events die Betreiber manchmal beratungsresistent oder naiv. Material im Fluchtweg oder zugesperrte Ausgänge kommen vor (nehme an CH ist aber auf besserem Stand als Ausland). Gefährlich bleibt eine Panik aber immer.
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manhunt
08.12.2018 12:44registriert April 2014
und wieder einmal waren geperrte, versperrte oder nicht funktionierende notausgänge die mit-ursache für tote und verletzte. notabene in einem eu-land. auch wenn das versprühen von reizgas die panik ausgelöst hat, so waren es doch die nicht nutzbaren fluchtwege, welche die die tragödie besiegelten. und dafür ist einzig und allein die club-führung verantwortlich, welche zuständig ist, für die sicherheit der gäste im lokal.
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