Dutzende Tote bei Angriff auf Flüchtlinge vor der Küste des Jemen

Dutzende Tote bei Angriff auf Flüchtlinge vor der Küste des Jemen

17.03.2017, 14:04

Bei einem Angriff auf ein Flüchtlingsboot vor der Küste des Jemen sind offenbar dutzende Menschen erschossen worden. Vertreter der Gesundheitsdienste der Stadt Hodeida sowie des dortigen Hafens sprachen am Freitag von mindestens 33 getöteten somalischen Flüchtlingen.

35 weitere Menschen seien verletzt worden. Was genau passierte, blieb zunächst unklar.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) bestätigte «dutzende» Tote. Etwa 80 Überlebende seien zudem in Spitäler im Jemen gebracht worden, sagte IOM-Sprecher Joel Millman am Freitag in Genf. Er bezog sich dabei auf Berichte von Mitarbeitern der Organisation im Jemen.

Die westliche Stadt Hodeida wird von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert. Deren Agentur Saba berichtete, die Schutzsuchenden seien aus der Luft von der arabischen Militärkoalition angegriffen worden. Angaben zur Zahl der Opfer machte Saba nicht. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Der IOM-Sprecher sagte dagegen, das Boot sei von einem Helikopter angegriffen worden. Er stützte sich dabei auf Berichte der Küstenwache. Auch der Hafenvertreter sagte, dass die Opfer mit leichten Waffen angegriffen wurden, was eher gegen einen Luftangriff sprechen würde.

Überlebende im Gefängnis

Seinen Angaben zufolge wurden dutzende Somalier, die den Angriff überlebten, sowie drei jemenitische Schlepper in das Gefängnis der Stadt gebracht. Ob die Flüchtlinge den Jemen verlassen wollten oder dort Schutz suchten, blieb zunächst unklar.

Im Jemen kämpfen seit September 2014 Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen und andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Seit März 2015 fliegt ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis Luftangriffe gegen die Rebellen und unterstützt damit die Hadi-Truppen. (sda/afp/dpa)

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