Schweiz
Plastik

Stadt Genf verbietet ab 2020 Einweg-Plastik bei Veranstaltungen.

Die Stadt Genf will ab Anfang 2020 Einweg-Plastikgeschirr bei Ständen oder Veranstaltungen auf öffentlichem Grund verbieten. (Archivbild)
Die Stadt Genf will ab Anfang 2020 Einweg-Plastikgeschirr bei Ständen oder Veranstaltungen auf öffentlichem Grund verbieten.Bild: KEYSTONE

Kampf dem Plastik: Stadt Genf verbietet ab 2020 Einweg-Geschirr bei Events

23.04.2019, 05:5923.04.2019, 08:57
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Die Stadt Genf verbietet ab Anfang 2020 die Abgabe von Einweg-Plastik bei Veranstaltungen und Verkäufen auf öffentlichem Grund. Die Massnahme ziele darauf ab, «unser Ökosystem zu schützen», sagte Stadtrat Guillaume Barazzone in einem Zeitungsinterview.

Das Verbot betreffe Stände, Terrassen, Verkaufswagen und Eisdielen sowie alle von der Stadt bewilligten Anlässe auf öffentlichem Grund, sagte der für die städtische Umwelt und Sicherheit zuständige Magistrat in einem am Dienstag publizierten Interview mit der Westschweizer Zeitung «Tribune de Genève». Verboten werden sollen demnach Strohhalme, Besteck, Tassen und andere Einweg-Behälter aus Plastik.

Der Christdemokrat hofft, dass «die Betreiber das Spiel wirklich mitspielen werden». Diese hätten nun den Rest das Jahres Zeit, sich auf die neuen Regeln vorzubereiten. Wer sich nicht an das Verbot halte, werde mit einer Verwaltungsbusse belegt. Je nach Schwere des Sachverhalts oder im Wiederholungsfall könne die Stadt auch die Erlaubnis für die Benutzung des öffentlichen Grunds entziehen, sagte Barazzone weiter.

Mit dem Verbot folgt die Stadt Genf der Europäischen Union (EU). Diese beschloss, ab 2021 eine Reihe von Kunststoff-Einwegprodukten zu verbieten. Der Schweizer Bundesrat kündigte im Juni 2018 an, auf ein gleiches Verbot wie die EU zu verzichten. Die Landesregierung bevorzugt diesbezüglich Lösungen aus der Wirtschaft selbst. Im März kündigte der Kanton Genf an, die kostenlose Abgabe von Plastiksäcken zu verbieten. Er will damit die Verschmutzung insbesondere des Genfersees durch Kunststoff eindämmen. (sda)

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34 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tobsol
23.04.2019 08:40registriert Juni 2018
Bei Migros und Coop geht das Zeug täglich Tonnenweise über die Ladentheke. Ernsthaft, genau da ist das Problem, nicht bei Events.

Ich hab mal einen griechischen Salat im Coop geholt:

- Plastikschale
- Plastikfolie darüber
- Zweite Doppel-Plastikschale drin
- Zwei Plastikfolien drüber
- Plastikbesteck
- In Plastikfolie
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allright
23.04.2019 06:42registriert Oktober 2017
Toll, dass Genf handelt. Darauf zu warten, dass die Wirtschaft, wo es in erster Linie um Profit geht, von sich aus mit Lösungen daherkommt, ist illusorisch und naiv. Lobbying halt. Für mich auch immer noch unverständlich, dass die beiden grossen Detailhändler immer noch Plastiksäckchen anbieten. Aber verstecken wir uns weiter hinter der Ausrede ,dass mein kleiner Beitrag eh nichts bewirkt. Wenn jeder so denkt, bewirken wir in der Tat nichts.
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dorfne
23.04.2019 07:35registriert Februar 2017
Wenn ich bedenke, dass es in fast ganz Asien, Afrika und Südamerika kein Recycling und keine Müllverbrennungsanlagen gibt, sinkt meine Hoffnung auf Besserung, was die Belastung durch Plastik betrifft. Offenbar ist Mülltrennung und Recycling kein Thema in der UNO, in der Entwicklungshilfe und bei den NGOs. Damit will ich nicht sagen, dass wir in der Schweiz nicht Alles Erdenkliche tun müssen im Kampf gegen die Plastikflut.
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