Rudolf Elmer am Mittwoch Morgen auf dem Weg zum Bezirksgericht Zürich. Bild: KEYSTONE
Der als Whistleblower bekannt gewordene Rudolf Elmer ist am Bezirksgericht Zürich zusammengebrochen. Er wurde ins Spital gebracht. Das Gericht entscheidet über die Fortsetzung des Prozesses, sobald Näheres über den Gesundheitszustand des Beschuldigten bekannt ist.
Die Befragung Elmers zu dessen Person und zur Tat war vorbei, das Gericht hatte eine Pause anberaumt und danach sollten die Plädoyers gehalten werden. Aber dazu kam es nicht: Vor dem Gerichtssaal, im Foyer des Bezirksgerichts, brach Elmer zusammen. Eine Ambulanz brachte ihn ins Spital.
Schon bei der Befragung hatte Elmer erklärt, ihm gehe es nicht gut. Der 59-jährige ehemalige Banker ist der Verletzung des Bankgeheimnisses und der Urkundenfälschung beschuldigt. Im Prozess geht es unter anderem um zwei CD mit Bankkundendaten, die Elmer im Januar 2011 in London vor den Medien aus aller Welt dem Wikileaks-Aktivisten Julian Assange übergeben hatte, sowie um andere heikle Bankdaten.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren und ein Berufsverbot für Elmer als Bankangestellter. Elmer weist die Vorwürfe zurück.
Elmer, der am Anfang vom Niedergang des Schweizer Offshore-Bankings steht, ist in stationärer Behandlung aufgrund psychischer Probleme, berichtet eine Quelle. (sda)