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Österreich

Strache-Affäre: Herbert Kickl kritisiert Van der Bellen

«Steigbügelhalter eines schwarzen Machtkartells» – scharfe FPÖ-Kritik an Van der Bellen

23.05.2019, 14:2823.05.2019, 14:49
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epa07586493 Austrian Interior Minister Herbert Kickl of the right-wing Austrian Freedom Party (FPOe) delivers a press statement next to Norbert Hofer (not pictured), Austrian Transport Minister and de ...
Der entlassene Innenminister Herbert Kickl schiesst gegen den Bundespräsidenten.Bild: EPA/EPA

Die FPÖ hat den österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen wegen seines Verhaltens in der Regierungskrise scharf kritisiert. In einem Facebook-Eintrag bezeichnet der entlassene Innenminister Herbert Kickl das Staatsoberhaupt als «Steigbügelhalter eines schwarzen Machtkartells».

Van der Bellen habe es nicht verhindert, dass Kanzler Sebastian Kurz eine Übergangsregierung aufgestellt habe, die reinen ÖVP-Interessen diene.

«Die so genannten Experten sind Marionetten tiefschwarzer Kabinette, die allesamt mit Personen aus dem Beraterumfeld von Sebastian Kurz besetzt sind», meinte Kickl.

Österreichs Übergangsregierung: Eckart Ratz (Inneres), Walter Pöltner (Soziales), Valerie Hackl (Infrastrukt), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Hartwig Lög ...
Kurz und sein neues Kabinett.Bild: APA/APA

Kurz hatte die vier Ministerposten, die nach dem Platzen der ÖVP-FPÖ-Koalition frei geworden waren, am Mittwoch mit Experten besetzt. Für Montag ist ein Misstrauensantrag gegen Kurz geplant. FPÖ und SPÖ haben sich weiterhin nicht offiziell festgelegt, ob sie dem Antrag zustimmen werden.

Die Regierungskrise war durch ein im Juli 2017 auf Ibiza heimlich aufgenommenes Video ausgelöst worden, das den damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in massiven Misskredit gebracht hat.

In dem von «Spiegel» und «Süddeutscher Zeitung» verbreiteten Video bietet Strache einer angeblichen Nichte eines russischen Oligarchen Einfluss und Staatsaufträge an, sollte sie ihn im Wahlkampf unterstützen. Kurz kündigte darauf die seit 18 Monaten regierende Koalition auf. Im September wird ein neues Parlament gewählt. (sda/dpa)

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Beidlpracker und Co. – Schimpfwörter zu Österreichs Krise.
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Beidlpracker und Co. – Schimpfwörter zu Österreichs Krise.
Das Regierungsbündnis von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP, links) und Heinz-Christian Strache von der FPÖ ist gescheitert. Auslöser ist ein in Ibiza heimlich aufgenommenes Skandalvideo von Strache. Beste Gelegenheit, ein paar österreichische Schimpfwörter zu lernen!
quelle: epa/epa / christian bruna
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Rauchverbot in Österreich gekippt
Video: srf
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Clife
23.05.2019 14:57registriert Juni 2018
van der Bellen soll doch bitte den Herren wegen Persönlichkeitsverletzung auf Genugtuung anklagen. Was anderes versteht der Herr wohl nicht.
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Pafeld
23.05.2019 15:38registriert August 2014
Jetzt da Kickl weg ist, kann man auch in Ruhe untersuchen, wer genau im Innenministerium Martin Sellner gesteckt hat, dass bei ihm eine Hausdurchsuchung ansteht und ihm so Zeit verschafft hatte, den Mailverkehr mit dem Christchurch-Attentäter zu löschen.
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B-Arche
23.05.2019 18:27registriert Februar 2016
Hach sie spielen wieder ihre selbe Opfer-Schallplatte ab. Die FPÖ als Opfer der bösen "Etablierten". Immer exakt dasselbe. Exakt wie AfD, SVP, RN, Lega, ...
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