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Klimaabgabe auf Flugtickets soll vors Volk

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Die Grünen wollen die Klimaabgabe auf Flugtickets per Initiative realisieren.  Bild: KEYSTONE

Das Volk soll über Klimaabgabe auf Flugtickets entscheiden

04.01.2019, 06:12
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Grünen-Chefin Regula Rytz will einem Interview zufolge einer Umweltabgabe auf Flugtickets mit einer Volksinitiative zum Durchbruch verhelfen. «Wenn der Ständerat die Ticketabgabe nicht ins CO2-Gesetz aufnimmt, werden wir sie auf dem Verfassungsweg einführen müssen.»

Ihre Partei prüfe derzeit die Vorbereitung einer Volksinitiative für die Einführung einer Flugticketabgabe, sagte die 56-jährige Parteipräsidentin und Berner Nationalrätin einem Interview mit dem «Blick» vom Freitag.

Eine CO2-Gebühr auf Flugtickets sei eine konkrete Massnahme gegen das Fliegen als eine der grössten Klimasünden, erklärte Rytz. Eine solche Abgabe sei in europäischen Ländern bereits Realität. Umfragen zeigten, dass die Bevölkerung eine Abgabe richtig finde.

Im Nationalrat gescheitert

Der Nationalrat hatte bei den Beratungen zum gescheiterten CO2-Gesetz Mitte Dezember eine solche Abgabe mit 93 zu 88 Stimmen bei 8 Enthaltungen abgelehnt. Die Gegner befanden etwa, das Fliegen dürfe nicht zu einem Privileg für Reiche werden. Zur Diskussion standen Abgaben zwischen 12 und 30 Franken für Flüge in EU-Länder sowie zwischen 30 und 50 Franken für Flüge in andere Länder.

Ein Tag vor Rytz hatte bereits SVP-Präsident Albert Rösti zum Auftakt des Wahljahres eine mögliche Volksinitiative angekündigt. Seine Partei will demnach die AHV «retten» und aus den bestehenden Bundesmitteln mehr Geld für die AHV abzweigen.

Nationalrat Regula Rytz, GP-BE, demonstriert waehrend eines Klima-Marsches, am Samstag, 8. Dezember 2018 in Bern. Die Demonstranten rufen die Schweizer Politik zu mehr Engagement im Kampf gegen den Kl ...
Eine CO2-Gebühr auf Flugtickets sei eine konkrete Massnahme gegen das Fliegen als eine der grössten Klimasünden, erklärte Grünen-Chefin Regula Rytz. Bild: KEYSTONE

Volksinitiativen sind vor und in Wahljahren bei den Parteien auch beliebte Wahlkampfinstrumente. 2018 wurden acht Volksbegehren lanciert. In den Jahren unmittelbar vor den Wahljahren 2015 und 2011 waren 12 beziehungsweise 15 Initiativen an den Start gegangen. Im Wahljahr 2011 sogar die Rekordmenge von 23. Im Bundesrat und im Parlament sind derzeit noch elf Volksbegehren hängig. (sda)

Steuerfrei über den Wolken

Video: srf/SDA SRF
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87 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas Bollinger (1)
04.01.2019 07:36registriert Juli 2015
Einverstanden, allerdings stellt sich die Frage, ob die Abgabe nicht eher umgekehrt proportional sein sollte: Je kürzer der Flug, desto höher die prozentuale Abgabe. So würde man Züge wieder als echte Alternative wahrnehmen. Der Flug nach Berlin für 400 statt 100 bringt vielleicht mehr als wenn der Preis nach Sidney 900 oder 1200 ist.
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CheGue
04.01.2019 06:41registriert Oktober 2015
Hoffentlich!! War mir echt ein Rätsel wie der Nationalrat diese Angelegenheit verwarf. Die Begründung, dass der Flugverkehr ansonsten zu teuer wird geradezu lächerlich. Oder soll beispielsweise ein Flug nach Berlin oder Barcelona tatsächlich günstiger sein, als eine Zugfahrt innerhalb derSchweiz?! Vom Kerosin der zum Landen abgelassen wird ganz zu schweigen....!!
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Ökonometriker
04.01.2019 06:25registriert Januar 2017
Warum sollen Flüge in EU-Länder billiger sein als Flüge in andere Länder? Wer in die USA muss, der kann ja quasi nur fliegen. In Europa gäbe es aber Alternativen. Daher wäre es sinnvoll, gerade Kurzstrecken überproportional zu besteuern und die Leute auf den Zug oder Bus zu bewegen. Zudem verursacht der Start am meisten CO2, sodass Kurzstrecken pro Kilometer gerechnet viel dreckiger sind als Langstrecken.
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