Äquatorialguinea wirft Schweiz und Frankreich Verschwörung vor

Äquatorialguinea wirft Schweiz und Frankreich Verschwörung vor

08.11.2016, 11:44

Die Regierung von Äquatorialguinea hat gewissen Institutionen von Frankreich und der Schweiz der Verschwörung gegen Teodorin Obiang Nguema, Vizepräsident des Landes und Sohn des Staatschefs, beschuldigt. Dieser wird in der Schweiz der Geldwäscherei beschuldigt.

Die Genfer Staatsanwaltschaft hatte am vergangenen Donnerstag bestätigte, ein Strafverfahren gegen Teodorin Obiang eröffnet zu haben. Im Rahmen des Strafverfahrens wurden am Flughafen Genf elf Luxuswagen beschlagnahmt.

Diese Fahrzeuge gehören gemäss der Regierung in der Hauptstadt Malabo nicht dem Vizepräsidenten von Äquatorialguinea, sondern einem Unternehmen des Landes. «Wir fordern, diese Fahrzeuge umgehend dem Unternehmen zurückzugeben, welches der wahre Eigentümer der Fahrzeuge ist», teilten die Behörden von Malabo am Montagabend mit.

Weiter beschuldigte die Regierung von Äquatorialguinea gewisse französische und Schweizer Institutionen, absichtlich eine «mediale Falschkampagne» zu führen, um das internationale Image des Vizepräsidenten zu verunglimpfen.

Auch Franzosen ermitteln gegen Obiang

Auch die französische Justiz hat ein Strafverfahren gegen den 47-jährigen Teodorin Obiang geführt. Er soll sich in Frankreich wegen Vermögensdelikten wie Veruntreuung und Korruption im Januar vor Gericht verantworten müssen. Die französischen Ermittler werfen ihm vor, sich zwischen 2007 und 2011 teilweise über Vermittler oder Scheinfirmen Immobilien im Wert von mehreren Dutzend Millionen Euro angeeignet zu haben.

Malabo hat im Oktober den Internationalen Gerichtshof gebeten, die Klagen aus Paris fallen zu lassen. Der Gerichtshof prüft derzeit die Anfrage.

Teodorin Obiang wurde am vergangenen 22. Juni zum Vizepräsidenten von Äquatorialguinea ernannt, einem zentralafrikanischen Land mit rund 750'000 Einwohnern. Sein 73-jähriger Vater, Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, war Ende April dieses Jahres nach 36 Dienstjahren für weitere sieben Jahre wiedergewählt worden. Er war 1979 durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen und gilt als einer der brutalsten und korruptesten Machthaber des Kontinents. (sda)

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