Die Feuerwehr meldete über Twitter zunächst eine Explosion gegen 15.45 Uhr Ortszeit inmitten des Finanzdistrikts von Bogotá. Wenige Minuten später wurde eine weitere Explosion aus einem Industriegebiet gemeldet. Den Explosionen seien Warnungen vorausgegangen, teilte das Verteidigungsministerium mit.
"No hay ningún herido de gravedad, se valoraron 7 personas en explosión de Cll72 con Cra10" @NotiCableImagen @Citytv pic.twitter.com/JeoU2H4xgH
— Gobierno Bogotá (@Gobiernoaldia) 2. Juli 2015
Laut einer vorläufigen Bilanz wurden zehn Menschen verletzt. Es handle sich um Knochensplitterungen und Knalltraumata.
Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas sagte, ersten Ermittlungen zufolge seien die Explosionen durch Sprengsätze «von geringer Schlagkraft» verursacht worden. Sie seien nach vorheriger Warnung gezündet worden. «Das sind terroristische Taten, ohne jeden Zweifel», sagte der Minister.
Diese Taten dürften aber der Bevölkerung «nicht das Gefühl der Abwesenheit der Staatsmacht» vermitteln. Auch dank der Beteiligung der Geheimdienste seien die Ermittlungen zu den Explosionen schon weit gediehen. Er rechne «in sehr kurzer Zeit» mit Ergebnissen. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Verantwortlichen führen, setzte der Verteidigungsminister eine Belohnung aus.
Staatschef Juan Manuel Santos, der am Donnerstag zum Gipfel der Pazifik-Allianz in Peru gereist war, brach den Besuch wegen der Anschläge ab, wie Innenminister Juan Fernando Cristo via Twitter mitteilte.
Am Explosionsort im Finanzdistrikt waren zerbrochene Fensterscheiben zu sehen. «Es gab einen riesigen Knall», schilderte Argemiro Sánchez, ein 52-jähriger Strassenverkäufer, die Explosion. Die Menschen seien aus den umliegenden Büros nach draussen gelaufen.
Bogotá es objetivo de la guerrilla, pero estamos blindados: general Guatibonza http://t.co/hRx2wgvyAv pic.twitter.com/vLJ8jNSI9B
— ElColombiano (@elcolombiano) 26. Juni 2015
Bogotás Polizeichef Humberto Guatibonza rief zur Ruhe auf: Es sei «nichts Schlimmes» passiert, sagte er. Im Februar und März waren an verschiedenen Orten der Hauptstadt mindestens sechs Sprengkörper von niedriger Intensität explodiert. Rund 20 Menschen wurden dabei verletzt.
Diese Vorfälle wurden einer Bande angelastet, die für die Guerillagruppe Nationale Befreiungsarmee (ELN) aktiv gewesen sein soll. Die ELN führt derzeit mit der kolumbianischen Regierung Vorgespräche für Friedensverhandlungen.