Schweiz
Wetter

Das Wetter spielt verrückt: 73cm Neuschnee in Graubünden und Temperaturrekord im Tessin

HANDOUT - Im Schneetreiben verungluecktes Auto, am Samstag, 05. Januar 2019 bei Rapperswil-Jona. Gemaess Polizeiangaben wurde der Autofahrer nur leicht verletzt. (HANDOUT KANTONSPOLIZEI ST. GALLEN) ** ...
Vielerorts sorgte der Wintereinfall für glatte Strassen. So zum Beispiel in Rapperswil-Jona. Bild: KANTONSPOLIZEI SG

Das Wetter spielt verrückt: 73 cm Neuschnee in Graubünden und Temperaturrekord im Tessin

06.01.2019, 10:5706.01.2019, 16:14
Mehr «Schweiz»

Der Winter hat die Schweiz am Wochenende erreicht. Besonders die östlichen Alpen erhielten seit Samstag grössere Neuschneemengen. Zum Wochenbeginn dürfte sich das Wetter vorübergehend etwas beruhigen.

Von Norden her erreichten am Samstag mit einer Warmfront sehr feuchte, aber eher kalte Luftmassen die Schweiz, die sich an den Alpen stauten. In der Folge fielen in den zentralen Alpen etwa 20 Zentimeter Neuschnee. In Nord- und Mittelbünden waren es sogar 40 bis 70 Zentimeter, wie der Wetterdienst Meteonews in einer Mitteilung vom Sonntag mitteilte.

Eine Person laeuft im Schneegestoeber ueber eine Bruecke, am Samstag, 5. Januar 2019 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Auch im Flachland konnte sich zumindest vorübergehend vielerorts eine geschlossene Schneedecke bilden. So zum Beispiel in Bern.Bild: KEYSTONE

70 Zentimeter Neuschnee

Mit 73 Zentimeter Neuschnee wurde am Samstag in St. Antönien GR auf 1510 Meter über Meer der grösste Neuschneewert gemessen. Im nur 940 Meter über Meer gelegenen Pusserein fielen 70 Zentimeter Neuschnee. In Klosters konnten 55 Zentimeter gemessen werden. Aber auch in einzelnen Tälern gab es eine dicke Schneedecke. So fielen in Chur 25 Zentimeter Neuschnee und in Glarus 20 Zentimeter.

Im Flachland bildete sich zumindest vorübergehend vielerorts eine geschlossene Schneedecke. Keinen Schnee gab es hingegen in den westlichen Landesteilen, im Wallis und in der Nordwestschweiz. Laut Meteonews gab es entweder keinen oder kaum Niederschlag oder es war einfach zu mild.

Oscar und Arthur spielen im Neuschnee Fussball neben ihrem Schneemann, am Sonntag, 16. Dezember 2018 in Flanthey VS. In der Nacht auf Sonntag hat es im Mittelwallis reichlich geschneit. (KEYSTONE/Ales ...
In Flanthey (VS) hinderte der viele Neuschnee die Jungmannschaft nicht daran, Tore zu schiessen. Bild: KEYSTONE

Zahlreiche Verkehrsunfälle

Der Schneefall bis in die Niederungen führte zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Im Kanton Schwyz etwa kam es am Samstag zu mehr als einem Dutzend Verkehrsunfällen. Der Grossteil waren Selbstunfälle ohne verletzte Personen.

Im Kanton Aargau gingen insgesamt rund 20 Meldungen ein. Am spektakulärsten war dabei der Unfall eines Salzstreuwagens. Er geriet am Samstagvormittag in Hägglingen AG auf schneebedeckter Fahrbahn ins Rutschen und kollidierte in der Folge mit einem Weidezaun, einem Strassenkandelaber und einer Steinmauer. Der Lenker und sein Mitfahrer konnten sich mit leichten Verletzungen aus dem Unfallfahrzeug befreien.

Bild
bild: screenshot srf meteo

Milde Temperaturen im Tessin

Keine Spur von Schnee war hingegen im Süden feststellbar. Ein böiger Nordföhn führte am Sonntag zu Temperaturen von gegen 15 Grad. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag wurden in Locarno-Magadino und Locarno-Monti Tiefstwerte von 11 Grad nicht unterschritten.

Für Locarno-Magadino bedeutet dies laut Meteonews einen neuen Januarrekord für die mildeste Nacht seit Messbeginn 1959. Der alte Rekord an dieser Station von 2013 mit 7,0 Grad wurde geradezu pulverisiert.

Am Sonntag gab es schweizweit keine grösseren Schneefälle. Der Wetterdienst rechnete mit lediglich 5 bis 10 Zentimetern Neuschnee.

Die Lawinengefahr, die in den westlichen und südlichen Alpen mässig war, war in den Zentralschweizer Alpen erheblich und vom Glarnerland bis zum Alpstein AR sowie in Nord- und Mittelbünden mit Stufe 4 von 5 gross.

Wetterberuhigung

Am Montag wird laut Meteonews ein Hochdruckgebiet westlich der Schweiz das Wettergeschehen weiter beruhigen. Am Dienstag dürfte aber eine nächste Störung mit einigen Niederschlägen folgen. Die Schneefallgrenze werde zunächst von tiefen Lagen gegen 800 Meter ansteigen, bevor sie in der Nacht auf Mittwoch wieder bis in Flachland absinke. (sda)

2018 – Das Jahr der Wetterextreme

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Konda2
06.01.2019 11:33registriert März 2014
verrückt...70cm Neuschnee und weisses Flachland mitten im Winter!
2228
Melden
Zum Kommentar
avatar
Toerpe Zwerg
06.01.2019 11:06registriert Februar 2014
Was genau ist an diesem Wetter verrückt?
14331
Melden
Zum Kommentar
avatar
Joe Smith
06.01.2019 12:13registriert November 2017
Schneefall im Norden und warm im Süden: Da spielt überhaupt nichts verrückt, das ist schlicht eine schulbuchmässige Nordföhnlage im Winter.
601
Melden
Zum Kommentar
12
Swisscom baut das Angebot von Versicherungen aus

Die Swisscom baut das Angebot an Versicherungen aus: Neben den bisherigen Versicherungen für Geräte und Cybersicherheit will der Telekomkonzern künftig auch Freizeitversicherungen, Hausrat- und Privathaftpflichtversicherungen oder Mietkautionsversicherungen vertreiben.

Zur Story