Terrorismus - Sport: Fussball-Länderspiel in Hannover nach Anschlagshinweis abgesagt

Terrorismus - Sport: Fussball-Länderspiel in Hannover nach Anschlagshinweis abgesagt

17.11.2015, 20:08

Vier Tage nach den Terroranschlägen in Paris ist das Fussball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden am Dienstagabend kurz vor dem geplanten Anpfiff in Hannover abgesagt worden. Offenbar gab es einen Anschlagshinweis.

Die Absage des Fussballspiels geht auf einen Hinweis auf ein drohendes Attentat zurück. Es gebe einen Anschlagshinweis, der ernst genommen werden müsse, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa.

Zum Zeitpunkt der Absage des Spiels gegen 19.15 Uhr waren kaum Zuschauer im Stadion. Sie wurden per Lautsprecher aufgefordert, den Stadionbereich zu verlassen.

«Meine Damen und Herren, meine lieben Fussballfreunde, es tut mir leid, aber das Spiel ist kurzfristig abgesagt worden. Bleiben Sie bitte ruhig! Es ist keine Gefahr im Anmarsch oder sonst irgendwas. Gehen sie einfach ganz normal nach Hause!» lautete die Lautsprecherdurchsage.

Knapp eine Stunde zuvor war nach dem Fund eines verdächtigen Gegenstands vor dem Stadion zunächst Entwarnung gegeben worden. Um was es sich genau handelte, wollte eine Sprecherin der Polizei nicht sagen. Nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien soll ein herrenloser Koffer die Aufregung verursacht haben. Der Bereich rund um das Stadion war kurzfristig abgesperrt worden.

Die Polizei hatte nach den Anschlägen von Paris ihre Präsenz in Hannover stark erhöht, in der Stadt patrouillieren zahlreiche bewaffnete Einsatzkräften mit Maschinenpistolen.

Viele hochrangige Gäste

Auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, Vizekanzler Sigmar Gabriel, Innenminister Thomas de Maizière, Justizminister Heiko Maas und zahlreiche andere hochrangige Gäste waren zu dem Spiel erwartet worden. Mehrere Limousinen fuhren nach der Absage mit Blaulicht aus dem Stadionbereich heraus.

Die deutsche Nationalmannschaft war auf dem Weg zur Arena, kehrte dann aber um. Weitere Angaben machte der Deutsche Fussball-Bund zunächst nicht. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw hatte am vergangenen Freitag die Ereignisse in Paris miterlebt. Am Rande des Länderspiels gegen Frankreich hatten Selbstmordattentäter Bomben vor dem Stade de France gezündet.

Nach einigem Zögern hatte sich die Löw-Mannschaft entschlossen, zur Partie gegen die Niederländer anzutreten. Das Spiel sollte ein Signal gegen Fanatismus und Extremismus setzen. (sda/dpa/reu)

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