Filialbesuche bei CS nehmen jährlich um fünf bis acht Prozent ab

Filialbesuche bei CS nehmen jährlich um fünf bis acht Prozent ab

18.07.2017, 10:24

Kunden erledigen ihre Bankgeschäfte immer häufiger über die digitalen Kanäle. Das bekommen die Credit-Suisse-Filialen wie andere Banken auch zu spüren: Jährlich nimmt die Kundenfrequenz laut CS-Schweiz-Chef Thomas Gottstein um fünf bis acht Prozent ab.

Vorläufig will die Grossbank Filialschliessungen dennoch in «bescheidenem Rahmen» halten. «Wir wollen in den Regionen präsent sein», sagte Gottstein in einem Interview in der Dienstagsausgabe der «Basler Zeitung». Aber die Branche sei mit einem veränderten Kundenverhalten konfrontiert. Langfristig zuverlässige Aussagen zu treffen, sei deshalb schwierig.

Bei den Sparmassnahmen sieht Gottstein die Schweizer Universalbank auf Kurs. 2015 kündigte die Bank an, dass etwa jede zehnte der 17'000 Stellen von Restrukturierungen betroffen ist. «Ich würde sagen, zwei Drittel des Weges sind heute absolviert.» Die Vorgaben sehen vor, jedes Jahr drei Prozent effizienter werden, was Kosteneinsparungen von netto rund 100 Millionen Franken pro Jahr entspricht.

Teilbörsengang abgehakt

Unter dem Strich «relativ wenig» zusätzliche Kosten und Aufwände verursacht haben laut Gottstein indes die Vorbereitungen für den inzwischen abgeblasenen Teilbörsengang des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse. Die Grossbank wollte ursprünglich auf diesem Weg neues Kapital aufnehmen. Nach der Einigung mit den US-Behörden im US-Hypothekenstreit änderte sie aber ihre Pläne und führte stattdessen eine weitere Kapitalerhöhung durch.

«Viele Vorbereitungsschritte mussten wir sowieso machen, wie etwa die Gründung der Credit Suisse Schweiz AG», sagte Gottstein. Die Auslagerung des Schweizer Geschäfts in eine eigene Einheit war aufgrund der Too-big-to-fail-Bestimmungen nötig. Damit soll sichergestellt werden, dass wichtige Teile der Bank in einer Krise weiter funktionieren können, auch wenn andere Einheiten in Schieflage geraten.

Als der Entscheid gekommen sei, dass das IPO nicht durchgeführt werde, hätten die Teams, die an der Vorbereitung gearbeitet hatten, natürlich zuerst verdauen müssen, sagte Gottstein weiter. Aber wenn man mit den Leuten gesprochen habe, hätten sie gemerkt, dass es Sinne mache. «Heute ist das Thema intern und extern abgehakt.» (sda)

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