Ein Westschweizer Konvertit leitete die schweizerisch-französischen Jihadisten-Gruppe, die letzten November zerschlagen wurde. Dies geht aus vertraulichen Dokumenten der französischen Strafverfolgungsbehörden hervor, wie die NZZ am Sonntag berichtet.
Sie wollten offenbar ein Attentat verüben, das noch schlimmer hätte ausfallen sollen als die Anschlags-Serie in Paris. Damals töteten die «IS»-Terroristen über 130 Menschen an verschiedenen Tatorten.
Konkret plante der 27-Jährige Waadtländer, mit seinen Mitstreitern die Tourismusdestination Nizza anzugreifen – mit Granaten oder einem Auto, das in eine Menge fährt. Der Mann koordinierte die Vorbereitungen auf dem verschlüsselten Online-Dienst Telegram, und er war für die Beschaffung von Waffen zuständig.
Ins Visier der Behörden geriet er laut «NZZ am Sonntag» aufgrund einer Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt. Im Gefängnis prahlte er mit seinen Jihad-Sympathien und versuchte hinter Gittern Mitstreiter zu finden. So geriet er ins Visier der Antiterror-Einheit der Bundesanwaltschaft.
Laut der Sendung «10vor10» planten er und seine Frau auch Anschläge in der Schweiz. Das Paar wollte unter anderem Züge zum Entgleisen bringen. Auch Attentate auf Nachtklubs wurden diskutiert, weil dort Alkohol konsumiert werde und am Sonntag Schwulenabend sei, wie die 23-Jährige am Fernsehen sagte. Die Journalisten des Schweizer Fernsehens konnten die Frau in der Auslieferungshaft interviewen.
Der Terrorplot ist aber noch nicht ausgestanden.
Nun zeigt sich laut der «NZZ am Sonntag», dass der Westschweizer in Absprache mit einem noch immer flüchtigen und international gesuchten Schweizer Jihad-Reisenden agierte. Dieser soll das Kampfgebiet in Richtung Europa verlassen haben.
(amü)