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Wie wir beim Fussball-Pubquiz versagt haben und nicht einmal Meister der Herzen wurden – beweise, dass du es besser kannst

Sehen so Sieger aus? watson-Sport hat am Fussball-Pubquiz alles gegeben und nichts erreicht.
Sehen so Sieger aus? watson-Sport hat am Fussball-Pubquiz alles gegeben und nichts erreicht.bild: watson

Wie wir beim Fussball-Pubquiz versagt haben und nicht einmal Meister der Herzen wurden – beweise, dass du es besser kannst

Die watson-Sportredaktion hält sich in Sachen Fussballwissen für den unehelichen Sohn von Diego Maradona und Pelé. Beim Pubquiz in der Basler Fankulturbeiz «Didi Offensiv» folgt das böse Erwachen.
06.05.2015, 13:0006.05.2015, 17:54
Alex Dutler
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«Es gibt Leute, die denken, ein Quiz sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.» So würde das legendäre Zitat des schottischen Trainer-Haudegens Bill Shankly wohl lauten, wenn er hier und heute auf unserer Sportredaktion beschäftigt wäre.

Denn da wir die Hackordnung in unserer Männerrunde evolutionsbedingt leider zum Glück nicht mehr durch Ringkämpfe ausfechten dürfen, messen wir uns stattdessen oft und gerne im Quiz-Format. Egal ob Mittagspause oder Weihnachtsfeier: Früher oder später stellt ein watson-Sportredaktor die Kollegen garantiert mit einer absurd schwierigen Fachfrage auf die Probe.

Wer diese zwölf Sport-Ikonen an unserer «Wall-Of-No-Fame» nicht kennt, würde im watson-Quiz untergehen.
Wer diese zwölf Sport-Ikonen an unserer «Wall-Of-No-Fame» nicht kennt, würde im watson-Quiz untergehen.bild: watson

Beispiel gefällig? «Wie hiess der polnische Erstligist Ruch Chorzów ab 1939 nach dem Einmarsch der Wehrmacht?» Die Antwort auf diese lockere Znüni-Aufgabe von letzter Woche lautet natürlich «Bismarckhütter Ballspielclub» und wurde wie fast immer ausnahmsweise nicht geknackt.

Auch unsere neuen Praktikanten durchlaufen jeweils eine harte Schule. Maus und Tastatur erhalten sie im Normalfall erst, sobald sie alle Fussball-Weltmeister seit 1930 auf einem Bein hüpfend vorwärts und rückwärts aufzählen können – während sie mit drei Dartpfeilen jonglieren.

In Basel lockt die ultimative Herausforderung

Kein Wunder also, dass wir sofort Feuer und Flamme sind, als wir im Netz über den Veranstaltungskalender der Basler Fanbeiz «Didi Offensiv» stolpern. Dort steigt monatlich ein Fussball-Pubquiz – eine Herausforderung genau nach unserem Geschmack.

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Flugs wird ein Kollege vom Newsdesk zur Abendschicht abkommandiert. Denn obwohl wir uns für absolut unschlagbar einen soliden Titelanwärter halten, wollen wir natürlich in Bestbesetzung antreten. Und so machen sich die vier Redaktionsgladiatoren Fehr, Meile, Reich und Dutler, verstärkt mit Edel-Praktikant Manser, unter dem Teamnamen «Dixie Deans Erben» auf den Weg zu Ruhm und Ehre. Standesgemäss natürlich mit dem Zug.

Fast wie die Superstars – nur ohne Gucci-Täschli. Unsere stimmungsvolle Anfahrt wird für die anderen Passagiere zum Härtetest.
Fast wie die Superstars – nur ohne Gucci-Täschli. Unsere stimmungsvolle Anfahrt wird für die anderen Passagiere zum Härtetest.bild: watson
Den einschlägigen Fachblättern entnehmen wir auf der Reise noch die neusten Experten-Meinungen und Entwicklungen der Fussballwelt. 
Den einschlägigen Fachblättern entnehmen wir auf der Reise noch die neusten Experten-Meinungen und Entwicklungen der Fussballwelt. bild: watson

Vor dem Basler Bahnhof SBB posieren wir sicherheitshalber schon einmal für das Siegerfoto. Später dürfte das Licht dafür zu schlecht sein und wir planen selbstverständlich, den Triumph schweizweit mit Autogrammkarten auf Hochglanzpapier zu vermarkten.

Keine renitenten Fussballfans, sondern das beinahe komplette watson-Sport-Team in voller Pracht vor dem Basler Bahnhof – einer musste ja das Foto schiessen. Von links: Fehr, Manser, Meile, Reich.
Keine renitenten Fussballfans, sondern das beinahe komplette watson-Sport-Team in voller Pracht vor dem Basler Bahnhof – einer musste ja das Foto schiessen. Von links: Fehr, Manser, Meile, Reich.bild: watson

«Didi Offensiv» – ein Schmuckstück im Kleinbasel

Eine Viertelstunde vor Anpfiff stehen wir gut betankt vor der Fussballkulturbar am Basler Erasmusplatz. Ihren Namen verdankt sie übrigens dem FCB-Aufstiegstrainer von 1994: Claude «Didi» Andrey – eben «Didi Offensiv».

Befremdlicherweise dröhnt bei unserer Ankunft keine Champions-League-Hymne aus den Boxen und auch die erste Runde des süffigen Ueli-Biers müssen wir ohne Sponsoren finanzieren. Dafür hat uns Gastgeber Rafi bereits sehnlichst erwartet und nimmt uns mit netten Worten in Empfang.

Das Lokal lässt das Herz jedes Fussballliebhabers höher schlagen. Die Wände sind mit Fan-Schals und historischen Fotos vollgepflastert. Sogar am Pissoir lässt sich die Zeit wunderbar bei der Betrachtung alter Panini-Bildchen vergessen. 

Nostalgie am Pissoir: Die Bildli-Tapete im «Didi Offensiv». 
Nostalgie am Pissoir: Die Bildli-Tapete im «Didi Offensiv». bild: watson

Doch dafür haben wir vorerst keine Zeit. Wie es sich für Musterprofis gehört, sind wir kurz vor Spielbeginn leicht angetrunken und haben den Tunnelblick. Höchste Zeit, die Konkurrenz zu mustern: 15 Teams haben sich angemeldet – die Bar ist proppenvoll. Casanova Manser ist erstmals geknickt: Nur zwei tapfere Frauen haben sich unter das Quizvolk gemischt.

Stossstürmer Philipp Reich hat keine Augen für die Damenwelt.
Stossstürmer Philipp Reich hat keine Augen für die Damenwelt.bild: watson

Achtung, fertig, los!

Erwartungsgemäss starten wir explosiv wie ein Rudel reinrassiger Rennhunde in die ersten beiden Runden. Die watson-Bilanz nach «Bilderrätsel: Fussballmomente» und «Wer bin ich? Part 1» lautet: Lupenreine 14 von 14 Punkten.

Auch Gastgeber Rafi ist von unserem Auftaktfeuerwerk begeistert.
Auch Gastgeber Rafi ist von unserem Auftaktfeuerwerk begeistert.bild: watson

Wir üben schon einmal unsere Siegerpose und lockern die Schienbeinschoner. Einige der Fragen sind wirklich knackig und sorgen bei der Gegnerschaft für lange Gesichter – doch unsere Tagesform stimmt. Vor allem der Ostblöckler Ralf Meile entpuppt sich als eine Art Pep Guardiola mit minim mehr Haaren. Er haut einen Lexikon-Eintrag nach dem anderen raus und bleibt dabei auch noch bescheiden.

Sportchef Fehr zeigt der Konkurrenz siegesgewiss die gelbe Karte.
Sportchef Fehr zeigt der Konkurrenz siegesgewiss die gelbe Karte.bild: watson

Plötzlich werden wir rechts überholt

Dann ist es auf einmal vorbei mit der watson-Herrlichkeit. In Runde 3 lässt Sauber grüssen – unser Hochleistungsmotor gerät ins Stottern. Im knallharten Bilderrätsel «You are a nerd!» beträgt die Ausbeute nur magere 5 von 10 Punkten.

Wir sind traurig, wütend und schockiert zugleich. So muss sich Cristiano Ronaldo gefühlt haben, als Arbeloa ihm vor Wochenfrist sein 40. Ligator gemopst hat. Wir trösten uns mit der Hoffnung, dass die Gegner hier auch versagt haben müssen. Doch das entpuppt sich bald als Wunschtraum.

Das Team zu unserer Linken hatten wir eigentlich bereits der Kategorie «Fallobst» zugeordnet – eine fatale Fehleinschätzung. Es holt zwei Punkte mehr als wir und schiebt sich auf den Leaderthron. Nun bemerken wir, dass die fünf Jungs überwiegend Cola und Kaffee bechern und sich die Pausen mit einer Runde «Quizduell» vertreiben. Alarm! 

Oops, die können ja auch was – und bleiben erst noch nüchtern.
Oops, die können ja auch was – und bleiben erst noch nüchtern.bild: watson

Unser Kampfgeist ist geweckt. In Runde 4 fangen wir uns wieder und holen bei «Wer bin ich? Part 2» 4 von 5 Punkten. Ressortleiter Fehr spielt jetzt seine ganze Erfahrung von 15 Jahren als Drittliga-Spielmacher aus. Das hätten wir schon früher erwartet – schliesslich verdient er als Chef bei watson mehr als die drei Topstürmer der Challenge League zusammen. 

Konditionelle Beschwerden 

Sorgen macht uns dagegen der konditionelle Zustand von Praktikant Manser. Das lebensfrohe holländische Nachwuchs-Model ist nach dem vierten Ueli-Bier in sich zusammengesackt und beantwortet die meisten Fragen nur noch mit unverständlichem Gebrabbel – und das meist auch noch zwei Runden zu spät. Nur knapp erkennt er in diesem Zustand noch das Estádio do Dragão, welches er vor wenigen Wochen selbst besucht hat. Unser Jungspund ist eben ein Rohdiamant, der noch mit schwerem Gerät geschliffen werden muss.

Talent Manser läuft fadengerade in die «Kein-Znacht-und-viel-Bier-Falle.»
Talent Manser läuft fadengerade in die «Kein-Znacht-und-viel-Bier-Falle.»bild: watson

Ein Bilderrätsel mit Fankurven aus aller Welt bricht uns in Runde 5 endgültig das Genick. Wieder beträgt die Ausbeute nur 5 von 10 Punkten – und die Streber von nebenan buchen erneut deren 7. Philipp Reich, in Fachkreisen als «PR7» bekannt, schmeisst vorzeitig das Handtuch: «Schiisst mi a!» Nicht einmal der ehemalige Goalgetter, der sich einst einen Achillessehnenriss mit einer Stricknadel und einem Meter rostigem Stacheldraht selbst geflickt hat, glaubt jetzt also noch an unseren Sieg.

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Sogar bei Favre versagen wir

Und so kommt es, wie es kommen muss. Auch die solide letzte Runde reicht nicht für eine erfolgreiche Aufholjagd. Als Favoriten landen wir hinter den Siegern hart auf dem Kopfsteinpflaster der Realität. Aus die Maus, Flasche leer, alles veryoungboyst. Vor lauter Frust verspielen wir im Stechen sogar noch den zweiten Platz. Wie alt ist Lucien Favre? Hätte man wissen können …

Nicht einmal Meister der Herzen also. Geschlagen treten wir die Heimreise an. Wir werden wiederkommen – und dann kennen wir kein Pardon! 

Lichterlöschen im «Didi Offensiv» – wir reisen geknickt zurück nach Zürich.
Lichterlöschen im «Didi Offensiv» – wir reisen geknickt zurück nach Zürich.bild: watson

Hier kannst du dein Glück an den Fragen versuchen, die wir falsch beantwortet haben

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16 Kommentare
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Quentin Aeberli
06.05.2015 13:33registriert Januar 2014
Denkt immer daran: Dä völlscht isch de töllscht! Prost!
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